© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/18 / 20. April 2018

Messerangriffe in Deutschland
Die Opfer versorgen die Täter
Nicolaus Fest

In Hamburg ein Baby, dem in aller Öffentlichkeit die Kehle durchgeschnitten wurde; seine Mutter lag da schon blutend im Sterben. In Burgwedel eine junge Frau, die Milz und Teile der Bauchspeicheldrüse verlor. Andernorts weitere Tote und Schwerverletzte. Seit Wochen berichten Medien über die sprunghaft steigende Zahl schwerer Messerattacken. Allein vergangene Woche, so Bild, seien bei 20 Attacken vier Personen getötet worden. 

Die Messerattacken zeigen nicht nur den Verlust der inneren Sicherheit. Sie stehen auch für die Enthobenheit der Politik. Denn die nimmt das Thema nicht einmal zur Kenntnis. Trump, Ungarn, Syrien – dazu läßt sich die Kanzlerin ein. Zu den Messerattacken kein Wort, auch nicht vom Innenminister. Und keine Gesetzesvorschläge. Die wären überfällig. Beispielsweise, daß jeder Aufenthaltstitel, jedes Asylverfahren endet, wenn eine schwere Straftat begangen wurde; oder daß Täter so lange kaserniert werden, bis die Abschiebung gewährleistet ist. Doch nichts passiert. Nicht einmal Mörder werden nach der Haft abgeschoben. Jeder darf bleiben, versorgt vom Steuerzahler. Während deutsche Bürger sterben, zahlen sie für ihre Mörder. Mit Billigung der Regierung.






Dr. Nicolaus Fest ist Jurist und Journalist. Der frühere stellvertretende Chefredakteur der Bild am Sonntag trat in Berlin für die AfD zur Bundestagswahl an.