© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/18 / 13. April 2018

Meldungen

Windkraft: Bedrohung für jagende Wildkatzen?

HAMBURG. Wildtier des Jahres 2018 ist die hierzulande nur noch mit etwa 6.000 Exemplaren vertretene Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris). Auf diese in den Mittelgebirgen heimische, mit den Hauskatzen nicht näher verwandte Art sieht die Deutsche Wildtierstiftung eine neue Gefahr zukommen. Galt bisher der Straßenverkehr als größte Bedrohung der Reviere der Nachtjäger, dürften ihnen bald Windkraftanlagen zusetzen. Denn immer mehr davon würden in geschlossenen Wäldern errichtet. Da die scheuenWaldkatzen sich bei der Jagd nach Gehör orientieren, lenken Rotorengeräusche sie vermutlich ab. Mit der Ausrufung zum Wildtier des Jahres will die Stiftung auf diese potentielle Gefahr hinweisen (Naturwissenschaftliche Rundschau, 2/18). (rs)

 www.deutschewildtierstiftung.de





Schutzprojekt am Ufer des Tanganjikasees

BULAYA. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt hat von der Conservation Lake Tanganyika das Schutzprojekt Nsumbu-Tanganjika in Sambia übernommen. Das Ökosystem liegt zwischen den Tanganjikasee und Meru-Salzsumpf (Mweru-Wantipa). Der Nsumbu-Nationalpark ist etwa 2.000 Quadratkilometer groß. In der noch intakten Wildnis mit lichten Miombo-Wäldern leben 150 Elefanten. Es ist die letzte Population am 650 Kilometer langen Tanganjika, der tausend Fischarten birgt, darunter 250 Arten der Buntbarsche. Da die Proteinversorgung von heute schon 20 Millionen Menschen in der Region vom Tanganjika-Fischfang abhängt, sei es für den Nsumbu-Park eine „Schicksalsfrage“, daß diese Bevölkerung vom Naturschutz „direkt und ausreichend profitiert“ (Gorilla, 3/17). (sm)

 fzs.org/





Ökologischer Raubbau im globalen Schokogürtel

Abidjan. Deutschland importiert jährlich 420.000 Tonnen Rohkakao im Wert von 1,3 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Davon kamen nur acht aus Südamerika, 92 Prozent aber aus Westafrika. In keinem anderen Land der Welt schrumpft der Regenwald so schnell wie an der Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire), neben Ghana Haupterzeuger von zwei Drittel der globalen Kakaoernte. Viele Pflanzungen dort sind, wie Katja Scherer in ihrem Report über den längs des Äquators verlaufenden „Schokogürtel“ berichtet (Natur, 1/18), überaltert und krankheitsanfällig. Die Bauern greifen daher zu Agrarchemie, rekrutieren Kinder als Arbeitskräfte oder roden Urwälder, um neue Plantagen anzulegen. Agrarforscher sehen darin lediglich Behelfslösungen, da es an der Elfenbeinküste und in Ghana als Folge des Klimawandels bis 2050 ohnehin zu trocken sein werde für den Kakaoanbau. (rs)

 www.kakaoforum.de/





Erkenntnis

„Aus Verbrauchersicht braucht es eine gerechte Finanzierung der Energiewende und dazu gehört auch, daß Verbraucher nicht überproportional belastet werden beim Netzentgelt.“

Anett Ludwig, Energieexpertin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV)