© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/18 / 13. April 2018

Meldungen

Debatte um Facebook geht weiter

Menlo Park. Facebook hat nach heftigen Debatten (JF 14/18, 15/18) und eigenen Untersuchungen vergangene Woche den Umfang der Datenweiterleitung an Cambridge Analytica bekanntgegeben. Demnach seien nicht wie vorerst vermutet 50 Millionen, sondern 87 Millionen Nutzerprofile betroffen. Aus Deutschland seien die Daten von rund 310.000 Facebook-Konten an die britische Datenanalysefirma gelangt. Mark Zuckerberg erklärte unterdessen, seinen Posten als Vorstandsvorsitzender von Facebook behalten zu wollen. Er befürwortete zudem die geplante europäische Datenschutzverordnung. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) äußerte derweil Bedenken, ob die neuen Regelungen ausreichten. Sie forderte, Facebook müsse gegenüber EU-Behörden seine Algorithmen offenlegen. Facebooks Geschäftsführerin Sheryl Sandberg beschrieb gegenüber dem Fernsehsender NBC Überlegungen, das soziale Netzwerk zum Teil kostenpflichtig zu machen. Dies könne greifen, wenn das Unernehmen einen sogenanten kompletten „Opt-out“ anbieten würde, eine Bezahloption, bei der die Nutzer den Gebrauch aller ihrer Daten ausschalten können. (gb)





WDR stellt Korrespondenten frei

KÖLN. Der WDR hat einen TV-Korrespondenten nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung freigestellt und will die Anschuldigungen prüfen. Durch einen Bericht von Stern und Correctiv waren vergangene Woche Vorwürfe bekanntgeworden, die innerhalb des WDR zuvor lediglich zu einem Vermerk in der Personalakte und nicht zu einer Abmahnung geführt hatten. Daraufhin hatte sich die Chefin des Personalrats, Christiane Seitz, aus dem für Opfer gedachten „Interventionsteam“ zurückgezogen und Intendant Tom Buhrow und Fernsehdirektor Jörg Schönenborn Untätigkeit vorgeworfen. Der TV-Korrespondent soll unter anderem einer Praktikantin auf seinem Hotelzimmer Pornos gezeigt und einer Kollegin eindeutige Mails geschrieben haben. Wie Bild berichtet, sei der freigestellte Journalist bereits 1991 auffällig geworden, als er eine Kollegin aus vermeintlichen Spargründen dazu drängte, sich ein Hotelzimmer zu teilen. (gb)