© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/18 / 30. März 2018

Thalers Streifzüge
Thorsten Thaler

Fernsehtip: Karfreitag zeigt RTL „Das Joshua-Profil“, frei basierend auf dem gleichnamigen Thriller von Bestsellerautor Sebastian Fitzek. Darin geht es um ein brisantes Thema: Verbrechen vorhersehen, bevor sie geschehen. In der Realität nennt sich das „Predictive Policing“, vorausschauende Polizeiarbeit. Ermittler nutzen dazu spezielle Prognose-Software, die aufgrund von Fallanalysen vergangener Straftaten in einem bestimmten Gebiet Wahrscheinlichkeiten berechnet. In Deutschland liegt der Einsatzschwerpunkt dieser umstrittenen Methode bei der Einbruchs- und Diebstahlskriminalität. Im Mittelpunkt der Filmhandlung nun steht der gesetzestreue, erfolglose Schriftsteller Max Rhode (Torben Liebrecht), der nicht weiß, daß er in ein paar Tagen ein Verbrechen begehen wird. Ganz im Gegensatz zu einer geheimnisvollen Organisation, die ihn ins Visier nimmt und manipuliert. Es geht um vermeintlichen Kindesmißbrauch und Entführung. Schließlich kommt Max einem Precrime-Computerprogramm namens „Joshua“ auf die Spur. Regie führte Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank („Spielzeugland“). Der Film läuft am 30. März um 20.15 Uhr, Sebastian Fitzeks bereits 2015 erschienenern Thriller gibt es inzwischen in einer preiswerten Taschenbuchausgabe.


„Es läßt sich endlos darüber streiten, wer mit der Eskalation angefangen hat und wo die meisten Antidemokraten sitzen – in der rechten oder in der linken Ecke. Letztlich sind das Sandkastenspiele. Wir hocken aber nicht mehr in der Sandkiste. Es wäre nicht schlecht, endlich erwachsen zu werden und einander aufmerksam zuzuhören.“ (Ulrich Greiner in der Zeit vom 22. März)


Dieser Tage verschicken die Berliner Opernhäuser ihre Programme für die Spielzeit 2018/1019. Als erste Saisonvorschau flatterte mir die der Staatsoper Unter den Linden ins Haus. Unter den Neuinszenierungen sticht Sergei Prokofjews selten gespielte Oper „Die Verlobung im Kloster“ hervor, uraufgeführt 1946 in Leningrad. Später erhielt dieses lyrisch-komische Werk als „typische Erscheinung des Formalismus“ in der UdSSR allerdings Aufführungsverbot. Die Liebeshandlung in vier Akten nach einem Theaterstück des irischen Dramatikers Richard Brinsley Sheridan spielt im 18. Jahrhundert in Sevilla. An der Staatsoper wird die Oper von Dmitri Tcherniakov inszeniert, die musikalische Leitung übernimmt Daniel Barenboim. Die Premiere findet am 13. April 2019 statt. Der reguläre Vorverkauf beginnt am 14. April dieses Jahres (www.staatsoper-berlin.de).