© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/18 / 23. März 2018

Leserbriefe

Zu: „Und sie bewegt sich doch“ von Christian Vollradt, JF 12/18

AfD-Wähler diskreditiert

Dem Rücktritt Poggenburgs ging wohl nicht zufällig das Interview mit Moritz Schwarz voraus (JF 9/18), für das ich nochmals nachdrücklich danken möchte! Herr Schwarz traf mit seinen Fragen den Punkt! Ich wähle die AfD und „oute“ mich regelmäßig als Wähler, auch um mit guten Argumenten andere zum Nachziehen zu bewegen. Und dann kommt ein Herr Poggenburg mit so etwas Krudem wie seiner Aschermittwochsrede, sorgt damit für meine Diskreditierung und ganz abgesehen davon auch mit einem Schlag für die Zunichtemachung meiner Bemühungen. Die AfD muß es besser machen als Links/Grün. Gleichzuziehen oder zu übertrumpfen wäre ihr politscher Tod.

Michael Hillmann, Brühl






Zu: „Die Diesel-Lüge“ von Nicolaus Fest, JF 11/18

Politische Werte am höchsten

Es ist erfrischend und ermutigend zugleich, Kommentare wie diesen von Nicolaus Fest zu lesen. Es gibt sie noch, die Aufrechten und Ehrlichen, die dem Mainstream die Stirn bieten. Die so bezeichnete Diesel-Lüge auf der Titelseite steht am richtigen Platz. Beschreiben doch diese Ausführungen in deutlichster Offenheit den Tatbestand des Schwindels. Damit haben wir sie wieder auf dem Präsentierteller: die Verdummung durch Politik und die üblichen Medien, diesmal im „Dieselgewand“. 

Hier einige Argumente für den Diesel, die die Protagonisten in der Politik und deren Hofberichterstatter verschweigen: Es ist der derzeit effizienteste und sparsamste Antrieb, in den letzten Jahrzehnten wurde der Schadstoffausstoß um über 70 Prozent reduziert, und er ist das erfolgreichste Exportprodukt aller Zeiten, von dem 700.000 Arbeitsplätze abhängen. Dagegen entspricht der CO2-Ausstoß der Containerschiffe in Hamburg einer Milliarde PKWs, und herkömmliche Staubsauger übersteigen die Feinstaubnorm um das 7.000fache. Zudem entsteht bei der Herstellung der Batterie für ein E-Auto eine Umweltbelastung wie bei einem Verbrennungsmotor nach 200.000 Kilometern. Laut Industrieangaben beträgt die Lebensdauer einer E-Autobatterie acht Jahre. Hinzu kommt, daß in Städten die Meßstationen an den verkehrsreichen Straßen stehen und nicht wie von der EU vorgeschrieben in 25 Meter Abstand von den Straßen. Hierdurch werden irreführende Ergebnisse erzeugt. Warum? Wem nützt dies? Worauf stützt sich die Behauptung, daß Menschen vom Diesel-Feinstaub gestorben sind? Wo bleiben die erforderlichen Beweise? 

Hört oder liest man von Politik und den üblichen Medien, daß die größten 15 Schiffe mehr Stickoxide (NOx) ausstoßen als 750 Millionen PKW? Den Diesel abschaffen, um Millionen Käufe von Benzinern „anzustoßen“, gibt zweifellos satte zusätzliche Steuereinnahmen für den Finanzminister (jetzt SPD). Die wahren Gründe für die Diesel-Lüge sind wohl auch hier zu suchen. Und in den nächsten zehn Jahren muß dann der Benziner weg usw. Ein Fazit erübrigt sich, denn die Belastung durch die üblichen Politiker und deren Schreiberlinge und Senderlinge ist für das Volk weitaus höher als durch den Diesel.

Wolfgang Kahl, Augsburg




Krankenhaus-Tode tabuisiert

Das allgemeine Palaver um die angeblich ach so schädlichen Stickoxide in Diesel­abgasen lenkt vom Problem mit etwa 15.000 Krankenhaustoten durch multiresistente Keime ab. Das Stickoxidproblem wäre jenseits aller Dieselmotoren durch ein einfaches Verbot aller Gewitter zu lösen. Die nämlich sind für etwa 50 Prozent der Stickoxide in der Atmosphäre veranwortlich. Doch hoffentlich kein ernsthaftes Problem für die mächtigste Frau und Physikerin der Welt und ihre Entourage! Ernsthaft: die immer weitere Verbreitung besagter Keime, die inzwischen in Badegewässern wirklich nachgewiesen sind, und der Toten in Krankenhäusern, die im Gegensatz zu den Stickoxidtoten nachgewiesen daran gestorben sind, interessiert den Politikbetrieb und die Medien offensichtlich nicht, müßten sie sich da doch mit wirklich mächtigen Gegnern anlegen.

Dr. Günter Crecelius, Langerwehe






Zu: „Aufgeschnappt / Wächter mit Gewicht“ von Matthias Bäkermann, JF 11/18

Griesgrämige Moralisten

In Österreich gab es mal den berühmten Pornojäger Martin Humer. Das war ein Hardcore-Katholik, der, wo immer in Österreich ein Beate-Uhse-Center eröffnete, am nächsten Tag vor der Tür stand und dagegen protestierte. Leider lebt er nicht mehr. Dem hätten diese linksgrünen Sittenwächter, die sich an zuviel nackter Haut in der Werbung stören, wirklich die Hand geben können. Der Witz ist doch, daß die Grünen einst gestartet sind, um „den Muff von tausend Jahren“ auszulüften und nun im Laufe der Jahre selbst zu griesgrämigen Moralisten mutierten, die alles verbieten und die Menschen im Sinne ihrer engstirnigen Ideologie erziehen wollen. Gruselig!

Stephan Zankl, München






Zu: „Es lebe der Wolf“ von Jürgen Weber, JF 11/18

Zeit für Willkommenskultur

Ein sehr schöner Beitrag. Der Wolf gehört zu Deutschland und ist ein willkommener Zuwanderer, der zu unserer Lebensumwelt auch tatsächlich mal paßt. Es gibt viele irrationale Diskussionen in unserem Land, aber die irrationalste ist wohl die um Weidetierhaltung versus Wolfsgebiete. Kein Mensch wurde 2017 und in den Jahren zuvor von einem Wolf angefallen. Kann man die Bauern nicht einfach großzügig entschädigen, wenn doch mal ein Schaf von einem Wolf gerissen wird? Das sollte in so einem reichen Land doch möglich sein, wo an anderer Stelle gerne mal mit Geld um sich geworfen wird. Unsere Nachbarn gehen viel entspannter mit diesem Thema um. Wir haben genug Zuwanderung, die keiner will. Der Isegrim ist dagegen willkommen und kein Versorgungssuchender.

Chris Dasch, Saulgrub






Zu: „Couragiert statt brüderlich“ von Ronald Berthold, JF 11/18

Ein Angriff auf unsere Kultur

Man kann diesen Vorschlag natürlich für Satire halten, aber leider ist die Angelegenheit zu ernst. Auch wenn der Vorschlag mittlerweile zwar etwas müde abgelehnt wurde, hat er sich zweifelsohne im öffentlichen Bewußtsein erst einmal festgesetzt. Es ist davon auszugehen, daß er schon bald, möglicherweise von anderer Stelle, wieder hervorgebracht wird. Nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ ist zu befürchten, daß der Widerstand von Mal zu Mal geringer wird.

Sollte Hoffmann von Fallerslebens „Lied der Deutschen“ verändert werden, wäre das nichts anderes als eine Zensur, eine Zerstörung eines literarischen Werkes, ein Angriff auf unsere Kulturgüter. Sollte da ein erster Erfolg zu vermelden sein, werden weitere Schritte zur gendergerechten Umgestaltung der deutschen Literatur folgen. Das wird auch viele Arbeitsplätze schaffen. Man könnte dann gleich einmal bei Goethe anfangen: „Sah ein Menschlein ein Röslein stehn (...)“, auch Schiller bietet eine reichliche Fundgrube: „Wer wagt es, Edeldame oder Knapp, zu tauchen in diesen Schlund?“

Dr. Fritz Peter Heßberger, Karlstein






Zum Leserbrief: „Verfassungswidriger Vertrag“ von Prof. Dr. Günter Herrmann, JF 11/18

Lachen im Halse steckengeblieben

Mit Erstaunen und einem gewissen Amüsement habe ich die Zuschrift von Herrn Herrmann gelesen. Der Professor war mit dem von ihm mitgegründeten „Institut für Rundfunkrecht“ an der Uni Köln der „wissenschaftliche“ Wegbereiter dafür, daß ARD und ZDF zu der „Vierten Gewalt“ werden konnten, die im Grundgesetz gar nicht vorgesehen ist.

Jetzt macht er sich zum Anwalt der Legislative und behauptet, ein Koalitionsvertrag wäre verfassungswidrig, da kein Verfassungsinstitut. Letztlich bleibt mir das Lachen im Halse stecken.

Axel Gerold, Altwarp






Zu: „Polizeiaufgaben privatisieren“ von Ronald Berthold, JF 10/18

Falsche Betrachtungsweise

Sowohl die Überschrift Ihres Kommentars („Polizeiaufgaben privatisieren“) als auch die Feststellung, das Gericht befreie den Staat von seiner „Kernaufgabe, überall für die Sicherheit seiner Bürger einzustehen“, sind falsch. In diesem Fall privatisiert das Land Bremen nicht Polizeiaufgaben, sondern erhebt durch ein nachgebessertes Gesetz eine Beitragsfinanzierung, da dem Veranstalter beim Schutz kommerzieller Großveranstaltungen durch verstärkte Polizeipräsenz eine besondere Nutzungsmöglichkeit der Polizei ermöglicht wird. Die polizeiliche Sonderleistung stellt einen wirtschaftlichen Sondervorteil dar, der mit der allgemeinen Steuerzahlung nicht abgegolten ist. Auch die Berufung auf das staatliche Gewaltmonopol hilft nicht weiter. Staatsaufgaben unterliegen einem Wandel und dem politischen Gestaltungsspielraum des Parlaments. Der Gesetzgeber ist nicht gehalten, alle erforderlichen Maßnahmen durch eigene Bedienstete erledigen zu lassen. Er kann sich, soweit eine angemessene und effektive Kontrolle gewährleistet ist, zur Erfüllung seiner Aufgaben auch privater Personen bedienen. Ohnehin dürfte die Mehrzahl der Bevölkerung angesichts der obszön hohen Transfer- und Vergütungszahlungen im Profifußball für eine Beitragspflicht der Veranstalter sein.

Bernd Walter, Königs Wusterhausen






Zu: „‘Weiße, ihr müßt alle sterben’“ von Marc Zöllner / JF 10/18

Die Regierung schaut dabei zu

Das ist in Südafrika seit Jahren blutiger Ernst geworden. Mit steigender Tendenz gehören Farmmorde zum Alltag. Die Regierung schaut zu, man könnte glauben mit „klammheimlicher Freude“. Aber nicht nur das Land soll enteignet werden. Am Ende will man die Buren ganz loswerden, das heißt: sie sollen das Land verlassen. Oder besser umbringen, wie Julius Malema (EEF) dazu öffentlich auffordert, als er kürzlich erklärte, der EEF rufe nicht zu einem Genozid der weißen Bevölkerung auf, zumindest „noch“ nicht. Das steht im Kontext zu Parteiveranstaltungen, wo seine Unterstützer Lieder wie „White man, you must die“ und „Shoot to kill the Boer“ singen. 

Nur zwanzig Jahre nach Mandela ist der Traum von einer Regenbogennation vorbei. Apartheid ist wieder voll etabliert, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Kaum ein Weißer bekommt noch einen Job in Unternehmen, die in irgendeiner Weise mit dem Staat verbunden sind, ganz zu schweigen beim Staat selber. So kommen die Rassisten jetzt aus den Reihen des ANC, die nicht nur die Weißen gezielt schikanieren und benachteiligen, sondern auch andere Volksgruppen ihrer eigenen Hautfarbe, wie zum Beispiel die der Coloureds (Mischlinge) in der Kapprovinz. Ob dieses unter Ramaphosa anders werden wird, gilt es abzuwarten.

Sieghard v. Pannwitz, Osnabrück/Belm






Zum Leserbrief: „Bald Englisch als Pflichtsprache“ von Erhard Windhövel, JF 10/18

Mission accomplished

Leider muß ich an die Adresse von Herrn Windhövel sagen, das „Bald“ können Sie getrost streichen. 2004 war ich im Kosovo Chief der Joint Liaisons Commission der „Multinational Brigade South-West“, die aus 13 nationalen Kontingenten bestand. Bei einer Stabsbesprechung (alle Teilnehmer sprachen Deutsch) befahl der deutsche General, daß die Besprechung in Englisch zu führen sei, da wir doch Truppe der Uno wären. Hinter dem Bataillonskommandeur der Türken saß ein türkischer Hauptmann, der das Englische ins Türkische übersetzte. Der Kommandeur war von der türkischen Armee ausgewählt worden, da er akzentfrei Deutsch sprach. Die meisten anderen Teilnehmer beantworteten Fragen mit „No points, no questions“, da sie sich in der ungeübten Sprache nicht blamieren wollten. Hervorragende, erfolgreiche Stabsbesprechung.

Armin Brenker, Berlin 






Zu: „23 Tonnen Silber Lösegeld“ von Hans-Georg Meier-Stein, JF 9/18

Atahualpa brachte mehr

Dieses Silber war mitnichten das höchste jemals für eine Einzelperson gezahlte Lösegeld. Die zwanzig Tonnen Gold und Silber, die die Spanier für die (nicht erfolgte) Freilassung des letzten Inkakönigs Atahualpa erhielten, übersteigen den Wert des Löwenherz-Lösegeldes um ein Vielfaches. Auch die Summe, die bei der Reemtsma-Entführung gezahlt wurde, ist noch deutlich höher als die rund zehn Millionen Euro für den englischen König.

Thomas Grosse, Bitterfeld






Zu: „‘Wir kommen wieder’“ von Martina Meckelein/Felix Krautkrämer, JF 9/18

Der Rechtsstaat verwahrlost

Daß die Polizei illegale Versammlungen der Antifa und deren linksextremen Umfelds nicht auflöst, erscheint inzwischen als Handlungskonstante der Ordnungskräfte für ganz Deutschland. Im Frühjahr 2017 fand ein Protestmarsch von „Karlsruhe wehrt sich“ statt, wobei die angemeldete und genehmigte Kundgebung im befriedeten Bereich vor dem BVerfG stattfinden sollte. Bei Ankunft des Demonstrationszuges vorm BVerfG war der Kundgebungsort durch circa 150 Linksextremisten, radikalisierte Schreihälse und Vuvuzela-Trompeter besetzt. Diese angebliche Spontanversammlung war eindeutig gesetzeswidrig, weil das Versammlungsrecht innerhalb der befriedeten Zonen um die Verfassungsorgane eingeschränkt ist und Versammlungen dort nur nach Beantragung und Genehmigung stattfinden dürfen. Die Polizei forderte die illegalen Gegendemonstranten dreimal zur Räumung auf, ohne ihren Worten Taten folgen zu lassen. 

Nach Ablauf der angemeldeten Versammlungsdauer wurden die gesetzes­treuen und friedlichen Demonstrationsteilnehmer von „Karlsruhe wehrt sich“ unter Strafandrohung seitens der Polizei zur Räumung gezwungen. Die fortgeschrittene Verwahrlosung unseres Rechtsstaates ist offenkundig.

Matthias Schneider, Speyer