© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/18 / 23. März 2018

Meldungen

Arbeitslose Flüchtlinge: Mehr staatliche Hilfen

Bonn. Die Integration von Migranten nach 2015 in den deutschen Arbeitsmarkt kommt sehr schleppend voran. Dabei haben es diesen vielerlei staatliche Maßnahmen wie Sprachunterricht, aber auch der Abbau rechtlicher Hindernisse in den vergangenen Jahren erleichtert, zu arbeiten oder eine Ausbildung zu beginnen. Dennoch registrierte die Bundesagentur für Arbeit im Februar 2018 immer noch 477.000 Flüchtlinge als „arbeitssuchend“. In ihrer Studie zur Arbeitsmarktintegration von „Geflüchteten“ im Auftrag des Verbundprojekts „Flucht: Forschung und Transfer“ kritisieren die Wissenschaftler vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Berliner Humboldt-Universität sowie dem Institut für Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Köln, daß staatliche Hürden wie „Wohnsitzauflagen und die Verlängerung der Aufenthaltspflicht in Erstaufnahmeeinrichtungen“ für den Zugang zum Arbeitsmarkt nach wie vor erheblich seien. Besser sei es, so fordern die Autoren der Studie, auch Geduldeten und sogar abzuschiebenden Migranten den Zugang zum Arbeitsmarkt oder zu Ausbildungsangeboten zu gewähren. (bä)

 https://flucht-forschung-transfer.de





Turmschädeldamen stammen vom Balkan

WASHINGTON. Während der letzten Jahre wurden in Süddeutschland mehrfach sterbliche Überreste von Frauen aus der Zeit vor rund 1.500 Jahren gefunden, deren Schädel offensichtlich durch gezielte „kosmetische“ Maßnahmen in die Länge gedrückt worden waren. Jedoch blieb bisher unklar, woher diese Personen stammten. Das änderte sich nun durch die Untersuchungen von zwanzig Wissenschaftlern um Michaela Har-beck von der Staatssammlung für Anthropologie in München und Joachim Burger von der Universität Mainz. Sie analysierten das Erbgut von neun „Turmschädel“-Damen, welche um 500 n. Chr. in Bayern das Zeitliche gesegnet hatten. Dabei ergab sich, daß die Verstorbenen allesamt aus dem Gebiet des heutigen Bulgarien oder Rumänien stammten (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA vom 12. März 2018). Nun vermuten die Forscher in den Toten adlige Balkan-Bewohnerinnen, die man mit bajuwarischen Edelleuten verheiratet hatte, um auf diese Weise politische Bündnisse zu schmieden. (ts)

 www.pnas.org





Erste Sätze

Das Kriegswesen der Neuzeit beginnt mit den Schweizern.

Emil Daniels: Geschichte des Kriegswesens III, Leipzig 1911.





Historisches Kalenderblatt

26. März 1993: Um Verbrechen aus der DDR-Zeit auch weiterhin strafrechtlich verfolgen zu können, wird das „Gesetz über das Ruhen der Verjährung bei SED-Unrechtstaten“ unterzeichnet, womit jede Verjährung bis zum 2. Oktober 1990 ausgesetzt wird.