© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/18 / 23. März 2018

Meldungen

Sorge um Erhalt intakter Wertschöpfungsketten

Halle. Deutsche Rohstoffexperten halten die von Donald Trump angeordneten Zollschranken (JF 12/18) für ein strategisches Manöver zum Erhalt technischer Kompetenzen und Wertschöpfungsketten in den USA. Neben der Tradition, „im Ausland zu produzieren und die Gewinne zu repatriieren“ seien die „gewaltigen Qualifikationslücken der amerikanischen Arbeiterschaft ein weiterer Grund für das amerikanische Handelsdefizit“, schreiben Ulrich Blum, Gründungsdirektor des Centers für Werkstoffökonomik (CEM), und Ralf Wehrspohn, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur (IMWS), in einem Beitrag für die Welt. „Stahl und Aluminium sind klassische industrielle Vorleistungen und zunächst bedeutsam für die ‘hard power’: Wehrtechnologie ist ohne Werkstofftechnologien fast nicht denkbar“, so Ökonom Blum und Physiker Wehrspohn. „Die gesamte moderne Wirtschaft ist von Werkstoffen abhängig. Wer deren Wertschöpfungsprozesse kontrolliert, sichert sich Märkte“, prognostizieren die Rohstoffexperten. „Der Kampf um die Wertschöpfungsketten, die langfristig geostrategisches und ökonomisches Potential haben, ist voll entbrannt.“ Dies könnte die Globalisierung zurückdrängen: „Die Kosten des Verlusts an technischer Kompetenz wiegen nämlich möglicherweise schwerer als der Vorteil des Freihandels.“ (fis)

 www.materials-economics.com





Handwerkermangel zum Teil selbstverschuldet?

DÜSSELDORF. Der Fachkräftemangel im Handwerk ist zum Teil selbstverschuldet. Das ergab eine aktuelle Studie über „Lohnstrukturen im Handwerk“ der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach haben Vollzeitbeschäftigte im Handwerk 2016 monatlich im Schnitt 3.217 Euro brutto und damit etwa 1.000 Euro weniger verdient als in vergleichbaren Branchen. Pro Stunde hätten Handwerksbetriebe 2014 im Schnitt 14,25 Euro gezahlt, andere Betriebe 17,74 Euro. Am größten sei die Lohnlücke bei den relativ hoch bezahlten Tätigkeiten: Beschäftigte im obersten Zehntel kamen im Handwerk auf einen Stundenlohn von durchschnittlich 29,55 Euro, in den anderen Branchen waren es 43,05 Euro. (fis)

 boeckler.de/





Zahl der Woche

Mit 100,5 Milliarden Euro war China 2017 das wichtigste Herkunftsland deutscher Importe. Die Exporte nach China beliefen sich nur auf 86,2 Milliarden Euro. Die Niederlande auf Rang zwei verzeichneten mit 91,4 zu 85,9 Milliarden Euro auch einen Außenhandelsüberschuß. (Quelle: Statistisches Bundesamt)