© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/18 / 16. März 2018

Frisch gepresst

Peter Hahne. In seinem neuen Buch „Schluß mit euren ewigen Mogelpackungen“ schreibt der Rufer in der Wüste Klartext. Der Journalist eröffnet mit dem Begriff der „Landnahme durch Muslime“, die einst von dem Neuköllner SPD-Bürgermeister Buschkowsky beklagt wurde, und führt die Bigotterie der Politik und der Medien vor. Sei es, daß er Manuela Schwesig und den Berliner „Regierenden“ Michael Müller der Doppelzüngigkeit überführt, die „Mogelpackung Sicherheit“ entlarvt oder das Schreiben nach Gehör verdammt. Hahne, 25 Jahre als Moderator und Redakteur beim ZDF, zuletzt stellvertretender Leiter des ZDF- Hauptstadtstudios, schreibt mit flotter Feder über die Absurditäten von heute und benennt sie. Im Kapitel „Flüchtlings-Bildungs-Mogelpackung“ schreibt er: „Von den fast zwei Millionen Flüchtlingen sind nur 13 Prozent erwerbstätig (...) Es geht mir nicht um Rechthaberei. Aber Wahrheit muß Wahrheit bleiben.“ Er fordert immer wieder: „Zurück zu ethischen Werten! Wir haben ein Recht darauf, mit Ehrlichkeit und Respekt behandelt zu werden.“ (HM)

Peter Hahne: Schluß mit euren ewigen Mogelpackungen! Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen. Verlag Bastei Lübbe, Köln 2018, gebunden, 128 Seiten, 10 Euro





Deniz Yücel. Während der ehemalige taz- und heutige Welt-Autor Deniz Yücel noch in Erdogans Kerker schmachtete, banden ehemalige Kollegen einige seiner Zeitungstexte rasch zu einer Anthologie zusammen, um sie unter dem vor seiner Freilassung passenden Titel „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“ zu veröffentlichen. Natürlich beinhaltet diese Sammlung auch Yücels taz-Kolumne „Super! Deutschland schafft sich ab“, in der er dies bekanntlich als „Völkersterben von der schönsten Seite“ lobpreiste, denn „etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal“. Die spätere Ausflucht, daß es sich dabei um eine „Satire“ handele, ist bei dem Mitherausgeber der antideutschen Postille Jungle World mehr als fadenscheinig. Jedenfalls hat nun ebendieses Deutschland ihn kurioserweise davor bewahrt, im Gefängnis zu verrotten. Kurzweilig sind Yücels übrige, seinen unsystematischen Linksextremismus enthüllenden Miszellen allemal, geistreich allerdings kaum. So ist das Buch außer Yücel-Fans nur Lesern empfohlen, die sich gezielt über die Gedankenwelt des dank Erdogan zu Berühmtheit gelangten Journalisten informieren möchten. (mo)

Deniz Yücel: Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Reportagen, Satiren und andere Gebrauchstexte. Edition Nautilus, Hamburg 2018, broschiert, 214 Seiten, 16 Euro