© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/18 / 16. März 2018

Lesereinspruch

Keine Lösung

Zu: „Konsequenzen ziehen“ von Ronald Gläser (JF 10/18)

Die in diesem Kommentar angesprochene Problematik kann nicht sachgerecht dadurch gelöst werden, „Leistungen für Kinder nur solchen Familien zukommen zu lassen, die auch arbeiten und Steuern zahlen“, wie dies seitens des Autors empfohlen wird. 

Als junges Stundentenehepaar – im biologisch besten Alter für die Fortpflanzung – verdient man eben (von notwendigen Nebenjobs abgesehen) noch nichts und hat es als Eltern wirtschaftlich ohnehin schon schwer genug. 

Die oftmals beklagte Geburtenarmut – nicht zuletzt in der JUNGEN FREIHEIT, die seit Jahr und Tag die demographische Krise in Deutschland thematisiert – würde gerade bei Akademikern durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ganz bestimmt nicht gelöst werden. Hier spreche ich auch aus eigener Erfahrung: Für das erste Kind erhielten wir seinerzeit übrigens gerade einmal 70 D-Mark Kindergeld monatlich (entspricht 35,79 Euro). Angesichts dieses Verhältnisses sind meines Erachtens wirklich intelligentere Lösungen erforderlich.

Martin Timmermann, Westerrönfeld