© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/18 / 09. März 2018

Meldungen

Handelsumlenkungen durch US-Stahlzölle?

DÜSSELDORF. Nach einem Treffen mit Vertretern der geschrumpften US-Stahl- und Aluminiumindustrie hat Donald Trump Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl- und von zehn Prozent auf Aluminiumimporte angekündigt. Grundlage der Maßnahme ist Section 232 des Trade Expansion Acts von 1962, die den US-Präsidenten autorisiert, aus Gründen der nationalen Sicherheit Importrestriktionen zu erlassen. „Diese Maßnahme verstößt eindeutig gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO“, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, in Düsseldorf. Das Hauptaugenmerk müsse dabei auf die Bekämpfung von Handelsumlenkungen gerichtet sein. Angesichts der US-Zölle könnten Stahlexporteure aus China, Indien, Rußland oder der Türkei ihre Augen auf den offenen EU-Markt richten, der nicht durch Importzölle beschränkt sei. Die seitens der USA angestrebte Importreduzierung von 13 Millionen Tonnen drohe in den EU-Markt zu fließen. „Wenn die EU nicht handelt, wird unsere Stahlindustrie die Rechnung für den Protektionismus in den USA bezahlen“, so Kerkhoff. Die USA waren 2017 mit einer Million Tonnen Walzstahl der wichtigste Drittlandmarkt außerhalb der EU. (fis)

 www.stahl-online.de

 Kommentar Seite 2





SPD-Gewerkschaftler kritisiert Energiewende

Recklinghausen. Der Chef der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis (SPD), hat die „Energiewende“ der Bundesregierung scharf kritisiert. „Dieses gesellschaftliche Megaprojekt ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen“, sagte der Gewerkschaftler vorige Woche bei einer Veranstaltung in Haltern am See. Risiken und Nebenwirkungen hätten ein Ausmaß angenommen, „daß einem angst und bange wird“, so der gelernte Chemielaborant. „Traumrenditen für Öko-Investoren“ und Rekordkosten für Noteingriffe ins Netz müßten über die Stromrechnung bezahlt werden – und das „ohne jeden sozialen Ausgleich“. Windräder und Solaranlagen könnten die Stromversorgung nicht allein sichern. Deutschland brauche weiter konventionelle Kraftwerke. (fis)

 www.igbce.de





Zahl der Woche

440.000 Schüler haben 2017 in in Deutschland die Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Das waren 14.000 (drei Prozent) weniger als im Vorjahr. Beim allgemeinen oder Fachabitur lag der Männeranteil bei 45,5 Prozent, bei der Fachhochschulreife bei 52,1 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)