© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/18 / 02. März 2018

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Überdreht die AfD?“, JF 9/18

Abgrunddummer Klamauk

Ich bin seit 2013 Mitglied der AfD, und diese Partei ist immer noch meine große Hoffnung, daß diese verhängnisvolle Politik „der schon länger hier Regierenden“ beendet werden kann. Um so wütender macht mich dieser überflüssige, abgrunddumme Aschermittwochs-Klamauk des André Poggenburg, der mit seiner pauschalen Pöbelei nicht nur allen anständigen und gut integrierten Menschen unrecht tut, sondern damit auch den vielen engagierten Mitgliedern der AfD, die sich wegen solcher hirnloser Auftritte persönlich anfeinden lassen müssen, in den Rücken fällt. Kritik am politischen Gegner sollte konsequent und scharf, aber in zivilisierter Art geführt werden. Primitive Polemik schadet nur dem eigenen Anliegen, aber das scheinen manche Lautsprecher nicht zu kapieren.

Johann Adam, Hambühren




Bitte mehr Niveau!

Die steigenden Umfragewerte für die AfD, jetzt sogar vor der SPD, sind eine wunderbare Ermutigung für eine mögliche Politikwende in Deutschland. Wer hätte das für möglich gehalten?! Die „Altparteien“, die für brennende Probleme wie die unkontrollierte Asylzuwanderung, scheiternde Integration und Islamisierung, Kriminalitätsanstieg, die hohen Risiken der Euro-Politik und die unsäglich teure Energiewende verantwortlich sind, müssen mächtig Angst haben vor der AfD. Aber gerade im Höhenflug gilt es für die junge Protestpartei, vorsichtig zu sein und Übermut zu vermeiden. Die polemischen Äußerungen einiger AfD-Ostlandesvorsitzenden, vor allem von André Poggenburg über Türken („Kameltreiber“, „Kümmelhändler“, „zurück in die Lehmhütten“), zu Aschermittwoch waren primitiv und dumm. Als Konservativer, der sich für Werte, Anstand und Patriotismus einsetzt, kann man sich für solch peinliches Poltern nur schämen. Wir brauchen kein leeres Sprücheklopfen. Bitte mehr Niveau, AfD!

Dr. Peter Müller, München




Unpolitisch, nicht lernfähig

Ungezählte Male hat dieser letztendlich unpolitische, politisch nicht lernfähige Poggenburg schon ähnliche oder auf die NS-Zeit bezogene Flops abgelassen. Kaum etwas politisch Konstruktives gebracht, suhlt Poggenburg in Sachsen-Anhalt sich im seinerzeitigen 24,3-Prozent-AfD-Wahlerfolg. Dieser ist aber nicht Poggenburgs Verdienst gewesen. Die verzweifelten Wähler hatten in berechtigter Wut nur auf das Versagen der Altparteien reagiert. Im Stile reaktionärer, altrechter Dumpfbacken verspielt Poggenburg auf gefährliche Weise den politischen Kredit der AfD.

Das vulgäre Polit-Niveau der Böhmermanns, Yücels, der Oliver Welkes oder Karabuluts (Deutsche als „Köterrasse“) sollte auf keinen Fall nach dem „Auge um Auge, Zahn um Zahn“-Prinzip von der AfD übernommen werden. Das ist nicht der Stil einer staatstragenden Partei.

Ulrich Behrenz, Hamburg






Zum Schwerpunktthem: „Das Rätsel ihres Opfers“, JF 8/18

Vorbilder Geschwister Scholl

Als wir nach der Niederschlagung des Prager Frühlings, die wir vor Ort miterlebt hatten, in der Humboldt-Universität Flugblätter gegen die marxistisch-leninistischen Pflicht-Vorlesungen verteilten, waren unser Vorbild die Geschwister Scholl. Daraufhin veranlaßte das MfS die teuerste und aufwendigste Fahndungsaktion der DDR-Geschichte, die erst 1973 eingestellt wurde. Obwohl sie uns stark verdächtigte, hatte uns die Stasi nicht überführen können. Dargestellt ist diese Geschichte im Dokumentarfilm „Allein gegen die Stasi, oder: Das teuerste Flugblatt der Welt“ (www.schottie.de).

Rainer Schottländer, Berlin






Zu: „Durch die Mitte geht ein Riß“ (Insa-Umfrage) & „Jährlich eine zehnstellige Summe“ von Martina Meckelein, JF 8/18

Nur mit den Schultern zucken

Es ist kein Wunder, daß sich die Mehrheit bei der Frage der Flüchtlinge eine Obergrenze wünscht. Geht es doch derzeit bei uns um eine Zuwanderung aus entfernten Kriegsgebieten, die unseren kulturellen und materiellen Interessen nicht zuträglich ist. Bei den vielen tragischen Schicksalen, gerade auch bei den minderjährigen Flüchtlingen, können wir nur die Schultern heben und sagen: „Es tut mir leid, aber ich bin ohnmächtig“; wir werden sonst selbst in den Abgrund gerissen. Unsere Flüchtlingsindustrie sieht das anders. Zu meiner Rechtfertigung, falls es dieser bedarf: Ich habe mindestens das Gleiche, wenn nicht das Doppelte, „durchgemacht“ gegenüber den Fällen, die uns als besonders bemitleidenswürdig vorgestellt werden.

Renate Reimold-Heinemann, München 






Zu: „Haus auf Sand statt auf Fels“ von Gerd Schultze-Rhonhof, JF 8/18

Militärische Persönlichkeit

Der Autor, Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof, ist eine Persönlichkeit im Militärwesen der Bundesrepulik. In seinem Buch „Der Krieg, der viele Väter hatte“ belegt er eindeutig die wahren Begebenheiten, die zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führten. Auch in anderen Publikationen beweist er seine Tiefgründigkeit im militärischen Bereich. Dies sollte für alle „Zeitgeist“-Historiker Anlaß sein, sich mit seinen Darstellungen zu befassen.

Sighart Uhlmann, Chemnitz




Wir laden jeden Aggressor ein

Unsere Armee wurde seit der Auflösung der UdSSR immer mehr in die Bedeutungslosigkeit geschickt. Eine Verteidigung kann nicht mehr stattfinden, da wir damit beschäftigt sind, unsere Soldaten in alle Welt zu schicken. Das mag im Interesse unsere Freunde sein, aber ganz sicher nicht in meinem. In diesem Zustand laden wir jeden Aggressor, wenn es den mal geben sollte, ein, sich zu bedienen. Seltsamerweise muß ich hier an eine Aussage von Joschka Fischer denken: Deutschland sei ein Problem, da es fleißiger und begabter sei als der Rest von Europa, was zu Ungleichgewichten führe. Dem könne aber entgegengesteuert werden, indem so viel Geld wie möglich aus Deutschland herausgeleitet wird, vollkommen egal, wofür.

Volker Bastian, Flintsbach am Inn




Wehrmacht, NVA, Bundeswehr

Tradition schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, dem stimme ich zu. Es ist beschämend, daß uns ehemalige Feinde auf die unübertrefflichen Wesensmerkmale der Wehrmacht aufmerksam machen, wie Disziplin, Tapferkeit, Kameradschaft, Ritterlichkeit etc. Auch besiegte Armeen haben Anspruch auf Fortsetzung allgemeinwürdiger Traditionen. Daher sollte die Bewahrung alles Positiven im Alten bei der Traditionswürdigkeit der deutschen Militärgeschichte mehr Aufmerksamkeit finden. In der Nachbetrachtung gab es in der Militärgeschichte der drei Armeen – Wehrmacht, Bundeswehr, NVA – außergewöhnliche Soldatenpersönlichkeiten, auf die wir stolz sein können.

Helmut Ziegner, Neubrandenburg




Bald Englisch als Pflichtsprache

Es ist eine Schande, was viele deutsche Politiker von sich geben und wie sie agieren. Ein Volk, das seine Traditionen so mit Füßen tritt, gibt seine eigene Identität auf. Ich kenne kein Volk, das sich so verhält. Kann man nicht stolz sein, Deutscher zu sein? Muß man deshalb gleich in die rechte Ecke gestellt werden? Die Herren Goethe und Schiller würden sich im Grab umdrehen. Ich warte nur noch auf den Tag, an dem Frau von der Leyen in der Bundeswehr die englische Sprache als Pflichtsprache einführt.

Erhard Windhövel, Hagen i.Westf.






Zu: „Cottbus wird zum neuen Dresden“ von Werner Becker, JF 7/18

Deutliches Wahrnehmungsdefizit

Was die Sicherheitslage, nicht nur in Cottbus anbetrifft, ist der Bundesregierung sowie den Hofberichterstattern der Medien ein erhebliches Wahrnehmungsdefizit zu bescheinigen, wenn sie etwa Proteste von friedlichen Demonstranten als den Extremismus von Außenseitern denunzieren. Tatsächlich gibt es seit 2015 eine, teils dramatisch wachsende Ausländergewalt gegen die einheimische Bevölkerung mit inzwischen mehreren Dutzend Toten. Dieser Blutzoll ist der Preis der „offenen Grenzen“. Soll dieses Desaster zum Dauerzustand werden?

Hannelore Ringger, Lottstetten






Zu: „Aufschrei gegen Ausländerkriminalität“ von Ronald Berthold, JF 7/18

Das wäre ja noch schöner

Das ist schon bezeichnend, von wem hier Gegenwind kommt: von der Seite, die immer dann, wenn Frauen vergewaltigt, verfolgt oder ermordet werden, dies möglichst gern unter den Teppich kehrt, wenn der Täter kein Deutscher ist (Freiburg, Kandel, Köln und anderswo). Aber den regierungsfrommen Medien, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen, ist eine wackelige #MeToo- Kampagne dagegen besonders willkommen, auch wenn die lange zurückliegenden Anschuldigungen fragwürdig sind.

Ihr Bericht über die Reaktionen der „Tagesschau“ beweist: Man stellt sich gegen die Opfer, um zu verhindern, daß mehr davon an die Öffentlichkeit gelangt. Überproportinal viele Gewalttaten gehen von Migranten aus. Stattdessen hier wieder die uralte Mär vom Bekannten- und Verwandtenkreis. Aus diesem Kreis heraus ist mir noch nie etwas passiert. Besonders beliebt ist die „Beziehungstat“, wenn verschleiert werden soll, daß der Täter eben doch ein Migrant war. Dann wird schnell vor irgendwelchen Schlüssen oder gar „Instrumentalisierung“ gewarnt oder wie hier vor „Stimmungsmache“. Es wäre ja noch schöner, wenn wir sagen, was ist.

Gabriele Sachs, Berlin






Zu: „Mit Herz und Verstand“ von Thorsten Hinz, JF 7/18

Fremden Belangen geopfert

Frühere Verbrechen anderer Deutscher können unser Verhalten nicht bestimmen. Der Mensch muß von Geburt an frei sein, sich zu entscheiden. Anders hätte das Leben keinen Sinn. Das muß auch gegenüber Israel gelten. Ja, unsere Staatsraison ist die Existenz von Deutschland und nichts anderes auf der Welt. Keine Staatsmacht, schon gar nicht eine, die unsere Grenzen nicht verteidigen will, hat das Recht, deutsche Soldaten in fremden Ländern fremden Belangen zu opfern.

Karl-August Hennicke, Bad Kissingen






Zu: „Der Staatsfunk kriegt die Krise“ von Michael Paulwitz, JF 6/18

Klarer Fall von Diskriminierung

Der Beitrag bringt die Sache auf den Punkt: Privatsender mit zeitgeistgemäßem Indoktrinationsprogramm kann man abschalten, ohne sie trotzdem bezahlen zu müssen. Entsprechendes gilt für die Printmedien, die niemand abonnieren muß. Nur bei den sogenannten öffentlich-rechtlichen Gebührensendern geht das nicht. 

Geistig unabhängige Bürger, die die Zwangsgebührenzahlung verweigern, weil sie kein Fernsehgerät besitzen, oft nicht einmal die technischen Voraussetzungen dafür, die zum Lebensglück weder die vielen „Tatort“-Leichen noch die immer gleichen Moderatoren der politisch-korrekten Talkshows oder die Endlosserien pseudotiefsinniger Problematik benötigen, werden diskriminiert. Sie werden ihrer grundgesetzlich garantierten Freiheitsrechte beraubt, über Jahre mit immer höheren Forderungen verfolgt und mit Zwangsmaßnahmen bis hin zur Rentenpfändung, Kontosperrung und Beugehaft bedroht. Diese Vorgehensweise hat nichts mehr mit „Demokratieförderung“ zu tun, sondern eher mit staatlich unterstütztem Psychoterror gegenüber freien, unbescholtenen Bürgern, und ist eines Rechtsstaates unwürdig.

Dr. Reinhild Cuhorst, Stuttgart




Nach 25 Jahren in der DDR 2.0

Hier zeigt sich erneut, wie gut die rot-grün-linken Medien über Landesgrenzen hinweg vernetzt sind. Da die 68er-Generation ihr „alternativloses Gedankengut“ in die Parteien und Medien eingebracht hat, ist das Grundrecht der Presse- und Medienfreiheit nur noch in deren Sinne zulässig. Jede andere politisch kritische Äußerung oder Meinung gegen diesen linken Proporz wird weitgehend unterdrückt. In Wahrheit leben wir 25 Jahre nach der Wiedervereinigung in einer DDR 2.0. Wer hätte das damals in all dem Jubel gedacht, daß wir heute um die Rede- und Meinunsfreiheit kämpfen müssen?

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „Das Massensterben im Nirgendwo“ von Matthias Bäkermann, JF 6/18

Ein fürchterliches Dokument

Danke! Endlich wird einmal von deutscher Seite an die von der Roten Armee an den deutschen Soldaten verübten Verbrechen erinnert. Eine solch unvorstellbare Brutalität gegenüber dem besiegten Gegner, hat es in der europäischen Geschichte noch nicht gegeben. Das gezeigte Archivbild ist hierzu ein fürchterliches Dokument. Man solle nicht wieder mit den üblichen Sprüchen daherkommen: „Ja, aber die Wehrmacht hat die gefangenen Russen auch zu Abertausenden verhungern lassen!“ In den Befehlen des Oberkommandos des Heeres (OKH) und der Wehrmacht (OKW) vom Juni 1941 wurde angeordnet, für eine ausreichende Ernährung der russischen Gefangenen zu sorgen und das Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen einzuhalten. Die Deutschen konnten im Herbst/Winter 1941/42 aber nicht mit den riesigen Gefangenenzahlen rechnen. Dazu kam noch, daß die Rote Armee beim Rückzug die Strategie der verbrannten Erde anwendete, daß das deutsche Transportsystem, auch wegen der Witterung, zusammenbrach und die eigenen Truppen nur mühselig versorgt werden konnten. In Stalingrad dagegen wußte die russische Seite drei Monate vorher schon, daß den deutschen Truppen nur die Kapitulation übrigbleiben würde. Man konnte sich darauf einstellen und hätte die gefangenen Deutschen anständig unterbringen und ernähren können.

Berthold Elsner, Heilbronn