© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/18 / 02. März 2018

Den Popanz Populismus zum Wissenschaftsfeind aufblasen
Nebulöses im Namen der Aufklärung
(wm)

Peter-André Alt, Germanist, Schiller-Biograph und Präsident der FU Berlin, beschwört in seinen Festreden gern „das Erbe der Aufklärung“. Um im selben Atemzug Kant und Lessing zu verraten. So wie in seiner Rede aus Anlaß der Verleihung des Universitas-Preises der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung Ende November 2017 in Berlin (Deutsche Universitäts-Zeitung, 12-2017). Darin inszeniert sich Alt einmal mehr als Verteidiger der Wissenschaftsfreiheit. Doch statt deren wirkliche Feinde zu benennen, etwa die bizarre Dunkelmänner-Allianz prähistorischer Muslime und postmoderner PC-Inquisitoren, die an europäischen und amerikanischen Hochschulen rasend schnell expandiert, kühlt Alt sein Mütchen lieber gefahrlos an „Populisten, rechten Fanatikern und Ideologen“. Dazu kommen anonyme „Haßprediger“ nicht identifizierbarer religiöser Observanz. Dieses Personal macht er für die „Legitimationskrise der Wissenschaft“ mitverantwortlich. Daß gerade Geistes- und Sozialwissenschaftler als systemfromme Propagandisten von One-World-Botschaften und „bereichernder“ Segnungen der Einwanderung massiv zum öffentlichen Kreditverlust „der“ Wissenschaft beitrugen, indem sie die von Alt angemahnte kantische Erziehung zur Mündigkeit desavouierten, hüllt das postfaktische Lamento dieses Gegenaufklärers hingegen in dichten Nebel. 


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