© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/18 / 23. Februar 2018

Meldungen

Auch Kriegerinnen im Wikinger-Massengrab 

CAMBRIDGE. Ab etwa 865 n. Chr. fiel das „Große Heidnische Heer“ der dänischen Wikinger mit mehreren tausend Kriegern in England ein und besiegte in verschiedenen Schlachten die Truppen der angelsächsischen Königreiche East Anglia und Northumbria sowie dann 873/74 auch Mercia. Anschließend überwinterten die Eindringlinge nahe dem heutigen Repton in Derbyshire, wo Archäologen 1985 ein Massengrab mit mindestens 264 Toten entdeckten. Allerdings war bisher unklar, ob es sich bei den Bestatteten sämtlich um Wikinger und nicht auch um sehr viel später verstorbene Bewohner handelte. Diese Frage konnte nun durch die Radiokarbondatierungen von Forensikern um Cat Jarman von der University of Bristol beantwortet werden: alle Knochenreste im Grab von Repton stammen aus dem 9. Jahrhundert und somit wohl tatsächlich von Wikingern (Online-Ausgabe von Antiquity vom 2. Februar 2018). Dabei fällt auf, daß rund zwanzig Prozent der Toten Frauen und damit möglicherweise Kriegerinnen waren. (ts)

 www.cambridge.org





Detaillierter neuer Blick auf die Maya-Metropole

ITHACA. Wissenschaftler vom Ithaca College im US-Bundesstaat New York unter Thomas Garrison wollen im Dschungel von Petén in Guatemala eine bislang unbekannte Maya-Stadt gigantischen Ausmaßes lokalisiert haben, was nun zur größten Entdeckung der Maya-Archäologie in den letzten 150 Jahren hochgejubelt wird. Die „Metropole“ umfaßt angeblich 60.000 Bauwerke und soll einstmals die Heimat von bis zu 15 Millionen Menschen gewesen sein. Der Fund gelang mit Hilfe einer neuen Lasertechnik namens Lidar (Light Detection and Ranging), die es erlaubt, durch das dichte Blätterdach des Regenwaldes zu schauen (Mitteilung des Ithaca College vom 1. Februar 2018). Dabei verschweigt die Sensationsmeldung freilich, daß die untersuchte Fundstätte schon seit langem bekannt ist: es handelt sich um die Stadt Tikal, welche bereits 1848 entdeckt wurde und seit 39 Jahren zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Was dem Garrison-Team gelang, war lediglich ein detaillierterer Blick auf das weitere Umfeld von Tikal. (ts)

 www.ithaca.edu





Erste Sätze

Die ersten geschichtlichen Eindrücke des jungen Goethe reichen tief in die Zeit seiner Frankfurter Kindheit zurück.

Walter Lehmann: Goethes Geschichtsauffassung in ihren Grundlagen, Langensalza 1930





Historisches Kalenderblatt

26. Februar 1993: Der von Islamisten um den ägyptischen Scheich Umar Abd ar-Rahman verübte terroristische Anschlag auf das World Trade Center in New York durch eine gewaltige Bombenexplosion in der Tiefgarage fordert sechs Tote und über tausend Verletzte.