© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/18 / 23. Februar 2018

Auf Scharia-Kurs
Islamismus: Ein israelischer Undercover-Journalist enthüllt Erschreckendes aus dem deutschen Asylsystem
Thorsten Brückner

Der politische Islam erobert Deutschland. Mit dieser These würde der israelische Journalist Zvi Jecheskeli hierzulande wahrscheinlich als rechter Verschwörungstheoretiker und AfD-Sympathisant gelten. Was den Islam-Experten von Kanal 10, den zwischen Metullah und Eilat jedes Kind kennt, aber von den meisten deutschen Islamkritikern unterscheidet, ist, daß er nicht bloß steile Thesen formuliert, sondern auch handfeste Beweise liefert.

„Die DNA des Islam in Europa ist eine radikale“

Unter Lebensgefahr – allerdings von einem Team begleitet und von Geheimdienstlern instruiert – begibt sich der Reporter auf eine Undercover-Mission, die ihn unter anderem nach Deutschland führt. In Berlin beantragt er als syrischer Flüchtling Asyl. In der Aufnahmeeinrichtung Tempelhof erlebt er dabei gleich die erste Überraschung. Statt mit seinem gefälschten syrischen Paß, den er sich in Istanbul besorgt hatte, aufzufliegen, sitzt Jecheskeli alias Abdullah Alatrash einem Sachbearbeiter aus dem Gaza-Streifen gegenüber. 

Der für die deutschen Behörden arbeitende Palästinenser wünscht ihm nicht nur, „mit Allahs Hilfe ein islamisches Leben in Deutschland“ führen zu können, sondern leistet ihm auch unerwartete Hilfestellung. Auf seine Frage, wie er denn sofort seine Familie illegal aus Syrien nachholen könnte, gibt ihm der Sachbearbeiter einen Tip: „Schleuse sie über Griechenland!“ Die versteckte Kamera, die Jecheskeli am Leib trägt, schneidet alles mit.

Einmal registriert, mischt sich der 47jährige unter einer weiteren falschen Identität mit neuer Verkleidung, diesmal als palästinensischer TV-Reporter, unter die Muslime im Stadtteil Neukölln. Jecheskeli, dessen Familie aus dem Irak stammt und der fließend Arabisch spricht, quetscht die dortigen Muslime zu ihrer Haltung zum deutschen Staat aus. „Willst du unter deutschen Gesetzen oder unter der Scharia leben?“ fragt er. Die einhellige Antwort: „Unter der Scharia natürlich.“ Einer der befragten jungen Männer zeigt danach mit stolzem Gesichtsausdruck auf eine von türkischen und arabischen Geschäften dominierte Straße in dem Stadtteil: „Siehst du hier noch einen Deutschen?“ 

Nicht alle Muslime, die sich aus Syrien auf den Weg nach Deutschland gemacht haben, verließen ihre Heimat als religiöse Fanatiker. Zwei junge Männer, Ahmad und Yousef, die er interviewt, berichten von ihrer Radikalisierung während eines einjährigen Aufenthalts im Kosovo. In Syrien seien sie säkulare Muslime gewesen, hätten nie gebetet. Das änderte sich in Pristina. Eine islamische Organisation gibt ihnen dort Starthilfe. 

In Deutschland angekommen, ist ihre Vision für die Zukunft klar: „Daß die Scharia ein Teil Deutschlands wird.“ Ob sie denn glauben, daß die Deutschen sich das gefallen lassen, fragt Jecheskeli. „Es wird Konfrontationen geben, aber nach und nach werden sich die Deutschen mit der neuen Realität abfinden“, geben sich die beiden überzeugt. 

Aber Jecheskeli trifft nicht nur jene Muslime, die Deutschland in ihren Träumen schon als Teil eines weltweiten Kalifats „von Jakarta bis Andalusien“ sehen. Er interviewt auch einen Arabisch sprechenden Kontaktmann, der aus Furcht unerkannt bleiben will. Er beschäftigt sich nach eigener Aussage mit den Auswüchsen des radikalen Islam in Deutschland und arbeitet auch für verschiedene deutsche Medien.

Seine Warnung: Die größte Gefahr für Deutschland gehe nicht von Anschlägen aus, sondern von dem islamischen Konzept der Da’wa. Eine schleichende, mit politischen Herrschaftsansprüchen einhergehende Missionierung wie sie etwa Michel Houellebecq in seinem Roman „Unterwerfung“ skizziert. „Da’wa ist besser als Anschläge“, versichern Jecheskeli auch weitere Gesprächspartner auf den Straßen Neuköllns.

Das Fazit des Top-Journalisten ist ebenso aufrüttelnd wie die Interviews erschreckend: „Die DNA des Islam in Europa ist eine radikale DNA.“ Die Mehrheit der gemäßigten Muslime begehre nicht auf, weil sie Angst vor den Radikalen habe. Auch deshalb steuere Europa darauf zu, vom politischen Islam erobert zu werden. „Das ist unumkehrbar“, befürchtet der 47jährige, der während seiner Armeezeit bei einer Artillerieeinheit diente. Über seinen Aufenthalt in Berlin sagt er stirnrunzelnd: „Schwer zu glauben, daß das die Situation Deutschlands heute ist.“

Im Gespräch mit Kanal-10-Moderatorin Ayala Hasson zu seiner Serie mit dem Namen „Unter falscher Identität“ gibt sich Jecheskeli bezüglich Europas Zukunft wenig optimistisch. Auch weil die Deutschen nicht die wahren Motive vieler Muslime verstehen würden. Deren Einstellung sei nämlich: „Du hilfst mir, damit ich eines Tages die Kontrolle über dich erlangen kann.“ 

Den von Hasson vorgebrachten Islamophobie-Vorwurf kontert Jecheskeli: „Ich bin selbst arabischer Abstammung, lese den Koran, islamophob nennen mich nur irgendwelche Journalisten, die sind keine Instanz für mich.“ Für ihn sei die Unterscheidung zwischen dem politischen Islam und dem persönlichen Glaubensleben von Muslimen entscheidend. Mit dem islamischen Glauben an sich habe er kein Problem.

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