© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/18 / 16. Februar 2018

Meldungen

US-Ostküste: Temperatur steigt mehr als gedacht

WÜRZBURG. Mit 0,8 bis 1,4 Grad Celsius erweist sich der Temperaturanstieg im Osten der USA als überdurchschnittlich, da sich seit Beginn der Industrialisierung um 1850 die Temperaturen weltweit nur um 0,9 Grad erhöhten. Nach den Klimamodellsimulationen, auf die der Würzburger Geograph Heiko Paeth zurückgreift, dürfte sich dieser Trend verstärken, so daß bis 2100 die Temperaturen zwischen Maine und Florida gegenüber dem Zeitraum 1961–1990 um mehr als sechs Grad ansteigen, was wiederum über dem erwarteten globalen Durchschnitt (bis 4,8 Grad) läge. Überdies wäre die US-Ostküste mehr tropischen Wirbelstürmen ausgesetzt. Seit 1950 habe sich die Anzahl der Tornados deutlich erhöht. Trotzdem sei keine „eindeutige Tendenz“ auszumachen, da diese Zunahme auch der perfektionierten Erfassung dieser Wetterextreme geschuldet sei (Geographische Rundschau, 11/17). (ck)

 www.geographischerundschau.de





Holz- und Elfenbein-Ausverkauf in Afrika

Bangî. Seit 2001 gelten Wald­elefanten nicht mehr als Unterart der großen Steppenelefanten, sondern als eigene Art. Sie leben heute nur noch in kleineren Populationen in Kamerun, Gabun und dem Kongo. In größerer Zahl gibt es sie im Dzangha-Sangha-Schutzgebiet der Zentralafrikanischen Republik. Nachdem die Regierung in Bangî die US-Elefanten-Schützerin Andrea Turkalo kürzlich de facto ausgewiesen hat, scheint sie nun die Weichen für den Ausverkauf der Wälder an chinesische Firmen stellen zu wollen. Im Schutzgebiet werde Tropenholz geschlagen, wie der Umweltjournalist Win Schumacher berichtet (Natur, 1/18). Den Holzfällern folgten Wilderer, denn das Waldelefanten-Elfenbein sei in Asien hochbegehrt, da es härter als das der Steppenelefanten ist. (rs)

 weltwege.de/





Mit geballter Finanzkraft gegen Insektenschwund

BONN. Der Naturschutzbund (Nabu) hat auf die bedrohliche Entwicklung des Rückgangs der Biomasse an Fluginsekten (JF 17/17) mit einem Forderungskatalog an die Bundesregierung geantwortet. Die Nabu-Resolution verlangt eine Neuorientierung der EU-Agrarpolitik. Eine Pestizidabgabe solle die Nutzer der Pflanzengifte an den Kosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden beteiligen. Auf EU-Ebene müsse ein Naturschutzfonds mit einem Etat von 15 Milliarden Euro jährlich etabliert werden. Auf Bundesebene solle das Programm „Biologische Vielfalt“ auf 50 Millionen Euro aufgestockt und eine „Gemeinschaftsaufgabe Biologische Vielfalt“ mit jährlich 100 Millionen Euro ins Leben gerufen werden (Natur und Landschaft, 1/18). (dg)

 nabu.de/





Erkenntnis

„Die Treibhausgasminderungsquote für Kraftstoffe sollte bis 2030 auf 16 Prozent angehoben werden, um den vom EU-Ministerrat vorgeschlagenen Mindestanteil erneuerbarer Energien im Verkehr zu erreichen.“

Artur Auernhammer, CSU-Politiker und Chef des Verbandes Bioenergie