© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/18 / 16. Februar 2018

Meldungen

Dänemark: Debatte um Asylzentren im Ausland

KOPENHAGEN. Bündnispartner der oppositionellen dänischen Sozialdemokraten haben äußerst skeptisch auf den angekündigten Asylvorschlag reagiert. Der größten Oppositionspartei zufolge hätten Flüchtlinge nicht mehr die Möglichkeit, an den dänischen Grenzen oder in den Asylzentren „spontan“ Asyl zu beantragen, so ein Bericht des Auslandsportals TheLocal.dk. Stattdessen wollen die Sozialdemokraten Asylbewerber in ein nicht näher spezifiziertes Land in Nordafrika schicken, während ihre Fälle bearbeitet werden. Die Integration von Flüchtlingen sei nicht ohne Probleme, betonte Johanne Schmidt-Nielsen, Vorsitzende der   linksradikalen „Einheitsliste – Die Rot-Grünen“. Doch der Vorschlag der Sozialdemokraten zeige lediglich einen „Mangel an Solidarität“. Marcus Knuth von der regierenden Liberalen (Venstre) dagegen begrüßte den Vorstoß. Leider, so der 41jährige gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau, sei die Situation in vielen nordafrikanischen Ländern so instabil, daß es nicht möglich wäre, Lager zu bauen. Auch die Länder, die stabiler seien, dächten nicht in ihren „wildesten Träumen“ darüber nach, ja zu sagen. (ctw)





FPÖ: Startschuß für Historikerkommission

Wien. Der FPÖ-Bundesparteivorstand hat den ehemaligen Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Wilhelm Brauneder zum Vorsitzenden der Historikerkommission gewählt, deren Aufgabe die kritische Aufarbeitung der Parteigeschichte ist. Parallel dazu hatte die FPÖ die „Rot-Weiß-Rot-Erklärung“ veröffentlicht, in der sie nochmals Gewalt, Totalitarismus, Rassismus und Antisemitismus verurteilte (JF 7/18). Brauneder soll „völlig unabhängig“ ein „Kernteam“ zusammenstellen, das sich schonungs mit der FPÖ-Vergangenheit auseinandersetzen soll. In der letzten Phase wäre es auch möglich, „sehr kritische Organisationen“ wie das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands in einer Art Hearing mit einzubeziehen. Ein erster Zwischenbericht soll Mitte Oktober präsentiert werden, erklärte der FPÖ-Fraktionsvorsitzende Walter Rosenkranz. Er wies zugleich darauf hin, daß die FPÖ nicht für die Burschenschaften sprechen könne. Diese seien private Vereine, bei denen man nicht weisungsbefugt sei. (ctw)

 Kommentar Seite 2