© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/18 / 09. Februar 2018

Meldungen

Pränatale Erinnerungen im Körper gespeichert

Leiden. Die Forschergruppe um Bastiaan Heijmans und L. H. Lumey hat einige der epigenetischen Muster entdeckt, die bedingen, daß Kinder von während der Schwangerschaft mangelernährten Müttern wie denen, die den Hungerwinter 1944 in den Niederlanden durchlebt haben, lebenslang durch ein bis zu 50 Prozent höheres Diabetesrisiko belastet sind. Die epigenetischen Methylierungen veränderten die Gensubstanz DNS so, daß die betroffenen Niederländer anders als ihre Geschwister, die im Mutterleib keinen Mangel litten, erhöhte Blutfett-, Zucker- und Cholesterinwerte haben. Professor Lumey erklärte: Junge Föten seien „sehr empfindlich. Jeder Schock in dieser Phase verändert die epigenetischen Muster“ mit langfristigen Wirkungen. Epigenetische Veränderungen geschehen eine Ebene über den Genen und variieren die Häufigkeit der Genprodukte. (mp)

 advances.sciencemag.org





Warentest nennt „wenig geeignete“ Arzneien

Berlin. Die Siftung Warentest hat 35 besonders häufig verkaufte Medikamente auf ihre Wirksamkeit hin unter die Lupe genommen. Aktuell veröffentlichte sie prominente rezeptfreie Arzneien mit Produktnamen und dem Hinweis für Verbraucher, diese Medikamente besser nicht zu kaufen, sie seien „wenig geeignet“. Es handelt sich um Medikamente gegen Erkältung, Schmerzen, Halsentzündung, Verstopfung, Durchfall, Sodbrennen, Schürfwunden und Narben. Die Stiftung kritisiert insbesondere sogenannte Kombipräparate. Die Zusammensetzungen böten keinen therapeutischen Nutzen, manche könnten sogar den Mißbrauch fördern. (mec)

 www.test.de





Alzheimerforschung ausgezeichnet

Göttingen. Die Alzheimer-Stiftung Göttingen hat für herausragende Leistungen im Bereich der Forschung zwei Jungwissenschaftlerinnen ausgezeichnet: Den erstmals mit 50.000 Euro dotierten Inge-und-Fritz-Kleekamm-Preis bekamen die beiden Schwestern Dr. rer.nat. Yvonne und Dr. med. Caroline Bouter. Sie arbeiten an der Universitätsmedizin Göttingen in der Klinik für Psychiatrie und in der Nuklearmedizin. Die beiden Wissenschaftlerinnen erforschen disziplinübergreifend Cannabinoid-Rezeptoren als Biomarker bei Alzheimer. Biomarker wie der Blutzuckerspiegel sind meßbare biologische Merkmale, die Rückschlüsse auf Krankheitszustände ermöglichen. Das Ziel ist es, Demenzerkrankungen in einem frühen Stadium zu erkennen. (mec)

 www.med.uni-goettingen.de/