© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/18 / 09. Februar 2018

Demonstrationen in Cottbus
Manche sind gleicher
Moritz Schwarz

Samstag in Cottbus: 2.000 Bürger demonstrieren gegen mehr Zuwanderung. Zuvor wurde auf einer Gegenkundgebung zu Haß und Gewalt aufgerufen. Das wissen Sie schon? Dann haben Sie allerdings keine „Qualitätsmedien“ rezipiert – vor allem keine öffentlich-rechtlichen. Denn dann „wüßten“ Sie folgendes: 1.000 Menschen waren friedlich und heiter für Toleranz und Vielfalt auf der Straße, danach gab es eine xenophobe „Gegendemo“ unter Beteiligung „rechter Gruppen“ . 

Die Verdrehungen beginnen damit, daß der „bunte“ Aufmarsch, nicht nur zahlenmäßig, die zweite Geige spielte und in Wahrheit die Gegendemo war – gegen die ursprüngliche, „rechte“ Versammlung. Doch mit diesem Kniff ließ sich die „gute“ Veranstaltung ins Zentrum der Berichterstattung rücken, die eigentliche Demo wurde zum Anhängsel. Und während die „Bunten“ als aus „Bürgern, Familien, Flüchtlingen“ bestehend schöngemalt wurden, wurden bei der Ursprungsdemo explizit nur die „Rechten“ benannt. 

Kein Wort über die Linksextremen unter den Bunten, ihre antideutschen Parolen, ihre Gewaltaufrufe gegen Abschiebebehörden und die Verhöhnung der deutschen Bevölkerung. Davon erfuhr nur, wer selbst recherchierte oder dem ehemaligen Welt-Journalisten Martin Heller auf Twitter folgt. Daß „medial“ eben nicht alle Bürger gleich sind, ist jedoch jene Ungerechtigkeit, die immer mehr Mitteldeutsche satt haben.