© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/18 / 19. Januar 2018

Meldungen

ARD wirft EU-Parlamentsvize Hetze vor

KÖLN. Die ARD hat dem polnischen Vizepräsidenten des Europaparlaments, Ryszard Czarnecki (PiS), Hetze gegen ihre Korrespondentin Annette Dittert vorgeworfen und eigenen Angaben nach rechtliche Schritte eingeleitet. So habe Czarnecki nach der Doku „Polen vor der Zerreißprobe: Eine Frau kämpft um ihr Land“ Dittert mit Leni Riefenstahl verglichen. Der Film von Ende 2017 begleitet die polnische Europaabgeordnete Róza Thun durch ihren Wahlkreis und schildert vermeintliche Probleme von Oppositionellen und Liberalen angesichts der konservativen Regierung. Thun sei von Czarnecki als „Nazi-Kollaborateurin“ bezeichnet worden, die an einem „antipolnischen“ Film mitgewirkt habe. Dittert und Thun erhielten seitdem Drohungen über soziale Netzwerke. (gb)





„Spiegel“-Chefredakteur auf Twitter gehackt

HAMBURG. Der Twitter-Kanal von Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer ist in der Nacht zu Sonntag gehackt worden. Dies bestätigte das Magazin. Bis etwa 1 Uhr zeigte Brinkbäumers Profil als angehefteten Tweet eine Türkei-Flagge und ein Bild des türkischen Staatspräsidenten Erdogan. Dazu war etwa zwei Stunden lang ein türkischsprachiger Schriftzug mit einer deutschen Übersetzung in Klammern zu sehen: „Aufgrund der schlechten Nachrichten, die wir bisher über die Türkei und Recep Tayyip Erdogan berichtet und veröffentlicht haben, möchten wir uns entschuldigen.“  Brinkbäumer erklärte am Sonntag nach der Zurückgewinnung der Account-Kontrolle, er habe mit der „Erdogan-Propaganda“ nichts zu tun. „Ich war in Rußland und hatte einen Link angeklickt, der vermeintlich von einem langjährigen Informanten in D.C. geschickt worden war“. (gb)





ARD-Indendant rät zu Plattform mit Verlagen

BERLIN. Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hat eine intensivere Zusammenarbeit mit den Verlagen und die Gründung einer gemeinsamen digitalen Plattform vorgeschlagen. Unter der Dominanz der US-Suchmaschinen litten private Verlage und öffentlich-rechtliche Sender gleichermaßen, sagte er in Berlin. „Wir brauchen eine Plattform aller Qualitätsanbieter.“ (gb)