© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Mauretanien: Die Sklaverei als sechster Pfeiler des Islam
Arabischer Rassismus
(ob)

In Mauretanien werden noch immer Kinder in die Leibeigenschaft hineingeboren und können sich lebenslänglich nicht daraus befreien. Laut Global Slavery Index leben dort unter den 4,3 Millionen Einwohnern, von denen die Hälfte Analphabeten sind, 160.000 Menschen „unter sklavenähnlichen Bedingungen“. Biram Dah Abeid, im Senegal tätiger Anti-Sklaverei-Aktivist, selbst Sohn befreiter Sklaven und 2013 geehrt mit dem UN-Menschenrechtspreis, erklärt die Zustände in seinem Heimatland historisch (Welt-Sichten, 11/2017). Zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert hätten sich arabisch-berberische Einwanderer in diesem Teil Westafrikas etabliert. Der Lebensstil dieser Muslime, die Schwarze als minderwertig betrachten, sei von jeher mit Sklaverei verbunden gewesen. Deswegen hätten sie „nach ihrem Einsickern die ursprüngliche Bevölkerung entweder in Richtung Süden vertrieben oder versklavt“. Heute wolle die maurische Elite, die den Staatsapparat beherrsche, ihre Privilegien verteidigen, indem sie alle Anstrengungen zur Abschaffung der Sklaverei desavouiere. Und die religiösen Führer in Mauretanien verurteilen die Sklaverei nicht, sondern benutzen den Islam zu ihrer Rechtfertigung. „Für sie gilt das Versklaven von Menschen als sechster Pfeiler des Islam.“ Darum würden Gegner der Sklaverei wie Abeid exkommuniziert und als Apostaten stigmatisiert, die den Tod verdienen. 


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