© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/18 / 12. Januar 2018

Meldungen

Hundert Dschihadisten-Kinder kehren zurück 

Berlin. Sicherheitsbehörden rechnen mit über hundert Kindern von ausgereisten IS-Anhängern, die nach Deutschland zurückkehren könnten. Man verfüge „derzeit über Informationen, die eine niedrige dreistellige Anzahl von Minderjährigen erwarten lassen, wobei der Großteil im Baby- beziehungsweise Kleinkindalter sein dürfte“, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen. Deren Innenpolitikerin Irene Mihalic forderte ein bundesweites Präventionsnetzwerk, um die Radikalisierung zu bekämpfen, „bevor sie sich in konkreten Anschlägen entlädt“. (ha)





Twitter-Kommentar: AfD mahnt Abgeordneten ab 

BERLIN. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Maier ist für einen Kommentar über Noah Becker von seiner Partei gerügt worden. Der AfD-Fraktionsvorstand im Bundestag unterstützte eine Abmahnung des Bundesvorstandes einstimmig, teilte Parteisprecher Christian Lüth am Montag mit. Vergangene Woche war von Maiers Twitter-Account über den Sohn von Ex-Tennisstar Boris Becker der Satz veröffentlicht worden: „Dem kleinen Halbneger scheint einfach zuwenig Beachtung geschenkt worden zu sein, anders läßt sich sein Verhalten nicht erklären.“ Die Aussage bezog sich auf ein Interview von Noah Becker, in dem er sich beklagt hatte, er sei in Berlin wegen seiner dunkleren Hautfarbe bereits attackiert worden. Maier teilte am Montag mit, er bedauere „diese sprachliche Entgleisung in dem Tweet sehr“. Die Betreuung seines Twitter-Accounts habe er einem Mitarbeiter überlassen, mit dem das Arbeitsverhältnis mittlerweile beendet worden sei. Zudem kündigte der sächsische Abgeordnete an, sich persönlich bei Becker entschuldigen zu wollen. Neben der Empörung aus anderen Parteien hatte der Tweet ebenso in der AfD Kritik hervorgerufen. Der Vorsitzende Jörg Meuthen bezeichnete die Äußerung als „rassistisch“. Die AfD-Bundestagsfraktion mußte sich zudem mit einer weiteren Personalie befassen. So hat am Freitag Fraktionsgeschäftsführer Hans-Joachim Berg seinen Arbeitsvertrag gekündigt. Als Begründung nannte er, daß es im Fraktionsvorstand Kräfte gebe, die ein anderes Verständnis vom Aufbau einer professionellen Fraktion hätten als er und die die Anforderungen an sein Amt anders bewerteten. Führende Fraktionsmitglieder warfen Berg indes vor, zuwenig Informationen aus interfraktionellen Sitzungen mitgeteilt und so „Herrschaftswissen“ für sich behalten zu haben. Kritik an seiner Arbeit entzündete sich auch hinsichtlich der IT-Ausstattung der Fraktion. Unterdessen wies die AfD in Thüringen Meldungen zurück, wonach das Parteiausschlußverfahren gegen Landeschef Björn Höcke abschlägig beschieden worden sei. Ein Urteil des Landesschiedsgerichts liege noch nicht vor, teilte Thüringens AfD-Pressesprecher Torben Braga auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. (ls, vo)

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