© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/18 / 05. Januar 2018

Gegen Populismus: Pluralismus funktioniert erst richtig mit dem Islam
Fort mit den Einheitssehnsüchten
(wm)

Deutschlands akademisches Milieu setzt im „Kampf gegen den Populismus“ auf totale Mobilmachung. Selbst ein Organ wie die katholische Theologische Quartalschrift, die seit ihrer Gründung 1819 einen traditionell  überschaubaren Leserkreis erreicht, darf deshalb beim permanenten Aufstand der Anständigen nicht fehlen. Daß der Tübinger Theologe Michael Schüßler, der über „Kirche, Populismus und die Zukunft europäischer Demokratien“ reflektiert (Heft 3/2107), keine neuen Einsichten zum Thema vermittelt, ist der Sache eher dienlich, da Propaganda nachhaltig nur durch Wiederholung des immer Gleichen verfängt. So erklärt Schüßler das Aufkommen „populistischer“ Bewegungen wie üblich durch die „Verlustängste einer Abstiegsgesellschaft“, die „neurechte Akteure“ ausbeuten, indem sie entbehrliche „Einheitssehnsüchte“ bedienen. Kein Wunder, daß Carl Schmitt, der „Wegbereiter der Nazidiktatur“, der die Stabilität der Demokratie an ethnische und kulturelle Homogenität band, zum „Stichwortgeber der Neuen Rechten“ geworden sei. Der katholische Multikulturalist Schüßler hingegen glaubt fest daran, daß der politisch-weltanschauliche Pluralismus europäischer Nationaldemokratien erst dann richtig funktioniert, wenn man die relativ homogenen Verhältnisse durch Masseneinwanderung und Islamisierung beseitigt. 


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