© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/17 / 08. Dezember 2017

Meldungen

Elbvertiefung: Zweite Klagewelle abgewiesen

LEIPZIG. Im Rechtsstreit um die Elbvertiefung haben Hamburg und der Bund am 28. November einen weiteren Etappensieg errungen. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) wies Klagen, die Cuxhaven und Otterndorf sowie 54 Elbfischer eingereicht hatten, als unbegründet zurück. Anders als bei den Klagen von Umweltverbänden, denen das Gericht im Februar 2017 wegen fehlender Ausgleichsflächen teilweise stattgab (siehe JF 40/14), verneinten die Richter diesmal Planungsfehler und die Notwendigkeit zur Einholung weiterer technischer Gutachten. Die von den Fischern reklamierten negativen Auswirkungen der Ausbaggerung auf die Sauerstofflage der Elbe oder der komplette Verlust ihrer Hauptfanggründe seien hinzunehmen. Komme es zu Existenzvernichtungen, wären die Fischer zu entschädigen. (dg)

 www.bverwg.de/





Gleichbleibende Anzahl der Ostee-Mikroplastiken 

KIEL. Die Entwicklung hin zu immer mehr Plastikmüll in den Meeren und Ozeanen vollzieht die Ostsee nicht mit, wie einer aktuellen Studie der TU Kopenhagen und des Kieler Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung zu entnehmen ist. Seit 1987 sei die Konzentration der Mikroplastiken im Ostseebecken östlich Bornholms nicht gestiegen. Was vermutlich darauf zurückzuführen sei, daß die osteuropäischen Anrainerstaaten nach1990 moderne Kläranlagen bauen konnten. Die Kieler Forscher schätzen die Stagnation als unbefriedigend ein, da es bedeute, daß sich zwar nichts verschlechtert, aber leider auch nichts verbessert habe. Im Pazifik soll ein Plastikteppich die Ausmaße Indiens erreicht haben (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung vom 14. November 2017). (rs)

 www.geomar.de/





Flußhochwasserstände in Europa im Wandel

STUTTGART. In den letzten 50 Jahren haben sich die Zeiten der Wasserhöchststände an Europas Flüssen verschoben. Mögliche Ursache dafür sind früher einsetzende Schneeschmelzen, eine zeitliche Verschiebung der Niederschläge sowie Änderungen der atmosphärischen Zirkulation. Zu diesem Befund kam eine Forschergruppe der TU Wien, die Daten von 4.200 hydrologischen Stationen in 38 europäischen Ländern auswertete. Sie erkannte „deutliche Veränderungen im Auftreten höchster Wasserstände seit 1960“. Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den Hochwasserterminen an der Atlantik-, Adria- und Nordseeküste. Die Münchner Umweltjournalistin Lucia Kins meint, daß es „äußerst schwierig“ sei, aus den untersuchten unterschiedlichen Einflußgrößen den Anteil des Klimawandels herauszufiltern (Naturwissenschaftliche Rundschau, 9/2017). (ck)

 www.hochwasserzentralen.de/





Erkenntnis

„Die Bundeskanzlerin ist die Schutzheilige der Automobilindustrie. Sie ist nicht bereit, ihr aufzuerlegen, daß Dieselnachrüstungen kostenfrei und kurzfristig für die Autohalter erfolgen.“

Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH)