© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/17 / 08. Dezember 2017

Umbenennung der Woche
Flauschig und weich
Felix Krautkrämer


Bundesministerium des Innern, kurz: BMI. Das klingt nach Sicherheit. Nach Law & Order. Nach Polizei, Abschiebungen und Überwachungsstaat. Alles Dinge, womit man bei hippen Social-Media-Performern in Berlin-Mitte nicht gerade einen Blumentopf gewinnt. Insofern sind die Mitarbeiter, die beim BMI Twitter und Facebook bespielen, stets etwas in der Zwickmühle. Wie lassen sich unpopuläre Themen wie Terrorismusbekämpfung oder Ausländerkriminalität smart verpacken? Schließlich will der Überbringer der Botschaft nicht, daß der Inhalt irgendwie uncool auf ihn abfärbt. Die rettende Lösung hatte nun das Social-Media-Team des BMI: Eine Umbenennung muß her. Gelegenheit hierfür bot sich am vergangenen Freitag anläßlich des Welt-Aids-Tages. Regierungssprecher Steffen Seibert hatte gerade auf Twitter gemahnt, wie wichtig die Aids-Prävention sei, da glitten auch im BMI die Finger über die Tastatur. „Als Ministerium für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, zwitscherte der Umarmungsbeauftragte des brandneuen Ressorts, „können wir diese Botschaft nur unterstreichen.“