© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/17 / 08. Dezember 2017

Lesereinspruch

Wolf könnte nützlich sein

Zu: „Weidetiere statt Wolfsreviere“ von Dieter Menke (JF 48/17)

So sehr ich die in der JF publizierten Ansichten zumeist teile, desto mehr befremdet mich wiederholt die überwiegend negative Position zu Fragen des Naturschutzes. Dieser Artikel ist das neueste Beispiel hierfür. Ja, der Wolf wurde in Deutschland einst ausgerottet. Dabei wäre diese Art auch „nützlich“ oder könnte es wieder sein. Die von Wildschweinen und Schalenwild verursachten wirtschaftlichen Schäden werden von einschlägiger Seite oft genug bejammert und staatliche Hilfen gefordert. Sogar der Biber wird örtlich in dieses Konzert einbezogen. Waschbären, Marderhunde, Minks, streunende Hauskatzen und wildernde Hunde schaden dagegen eher der heimischen Natur, etwa bodenbrütenden Vögeln. All das ist den „Ausrottern“ offenbar nicht bekannt oder unwichtig, weil es ihnen nur um ihren eigenen Vorteil geht. Zudem sind Maßnahmen zur Wolfsabwehr und der Ausgleich wirtschaftlicher Schäden Bestandteil einschlägiger Vorschriften. Naturschutz ist eben nicht nur ein Thema „linker“ Schwärmer, sondern auch ein wichtiges Anliegen Wertkonservativer.

Dr. Gottfried Schmidt, Kirchhundem