© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/17 / 01. Dezember 2017

Zeitschriftenkritik: Arcadi
Konservatives Lebensgefühl
Werner olles

Die erste Printausgabe des Magazins Arcadi, das seit 2016 digital existierte, liegt nun vor. Das Heft im Umfang von 80 Seiten soll unterhalten, informieren und einen Kontrast zum Alltag bilden, schreibt Yannik Noe, leitender Redakteur der zweimonatlich erscheinenden Zeitschrift und AfD-Vorsitzender in Leverkusen. Bislang gebe es kein wertiges Kulturmagazin für junge Europäer, daher finden sich hier nicht nur Reiseberichte, Erzählungen aus dem Leben und Texte aus Kunst und Kultur, sondern auch Hintergrundgeschichten aus aller Welt. Vorgestellt werden musikalische und literarische Werke sowie Filme oder Comics.

Die erste Ausgabe (1/2017) macht mit einem Interview der US-amerikanischen Autorin, Bloggerin und Trump-Unterstützerin Brittany Pettibone auf. Sie sieht sich eher als Aktivistin denn als Journalistin, und berichtete zum Beispiel über die kürzlich beendete „Defend Europe“-Mission. Einen Monat vor der US Präsidentschaftswahl im Oktober 2016 entschied sie sich, politisch aktiv zu werden. Pettibone glaubt, daß Trumps Präsidentschaft von Politikern in Washington untergraben werde. Geprägt hat sie nach eigenen Angaben ihr katholischer Glaube, und als bekennende „Konstitutionalistin“ will sie mit der europäischen „Generation Identity“ zusammenarbeiten. Als größte Probleme unserer Zeit sieht sie die Ablehnung des Christentums durch die westliche Zivilisation und die Zerstörung der Familie.

Simon Kaupert schildert in seinem Beitrag, wie die Aktionen der Mitstreiter von „Defend Europe“ die illegalen Schlepperdienste der Mittelmeer-NGOs wie „Sea-Eye“, „Ärzte ohne Grenzen“ und „Jugend rettet“ erfolgreich überwachten und störten. Während „Defend Europe“ das Sterben auf dem Mittelmeer verhinderte, blieb bei den Schlepper-NGOs die Freude darüber aus. Sie denken globalistisch, verneinen Volk und Nation, bringen aber Migranten in funktionierende Nationen und Staaten, um davon zu profitieren. Inzwischen laufen die NGO-Geschäfte zwar munter weiter, doch beklagen sie einen Spendenrückgang um 50 Prozent. „Defend Europe“ zeigte, daß es möglich ist, die illegale Migration über das Mittelmeer zu unterbinden. Dennoch braucht Europa eine „No-Way-Politik“ nach australischem Vorbild, eine Festung Europa.

Frederik Höfer war im Juni in Südfrankreich beim Wahlkampf für den Front National dabei. Die Wahlkämpfer in der Provence waren zwischen 18 und 25 Jahren, viele von ihnen von der Génération Identitaire. In der Stichwahl konnte der Front National mit 34 Prozent der Stimmen sein historisch bestes Ergebnis erzielen. Anja Jakob schildert mit prächtigen Bildern eine Ostsee-Reise von Danzig bis Tallinn.

Weitere Beiträge befassen sich mit Scientology und warum man als „Kerl“ zur Bundeswehr gehen sollte. Zahlreiche Buchbesprechungen und CD-Rezensionen komplettieren das konservative Lifestyle-Magazin.

Kontakt: Publicatio e.V., Leineweberstr. 42, 51381 Leverkusen. Das Einzelheft kostet 6 Euro, ein Jahresabo 46 Euro. 

 www.arcadimagazin.de