© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/17 / 24. November 2017

Meldungen

Optimismus verringert Sterberisiko bei Frauen

BOSTON. Anhand der seit 1976 laufenden „Nurses Health Study“ glauben US-Mediziner einen Zusammenhang von optimistischer Lebenseinstellung und geringerem Mortalitätsrisiko nachgewiesen zu haben (Das Gesundheitswesen, 8-9/17). Die finale Analyse nutzte Daten von 70.000 Krankenschwestern im Alter zwischen 30 und 55 Jahren. Die Auswertung zeige, daß optimistischer eingestellte Frauen über einen tendenziell höheren Bildungsstand verfügten und körperlich aktiver seien. Sie wiesen überdies eine geringere Prävalenz von Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterin und Depressionen auf. Ihr deswegen stärker ausgeprägter Optimismus war assoziiert mit einem geringeren Sterberisiko aufgrund von Krebs, Herzanfall oder Schlaganfall sowie geringerer Mortalität infolge von Atemwegerkrankungen und Infektionen. (ld)

 www.nurseshealthstudy.org





Ende der Kritik am PSA-Test absehbar

BERLIN. Kaum ein Test ist so umstritten wie das der Früherkennung von Prostatakrebs dienende PSA-Screening. Lange warnten Kritiker vor „Übertherapie“, sich dabei auf eine US-Studie (PLCO) berufend, die die Nutzlosigkeit dieser Vorsorge nachzuweisen schien. Nun zeichnet sich, wie die Medizinjournalistin Martina Schulte-Lenzen die Resultate des Deutschen Urologen-Kongresses resümiert (Deutsches Ärzteblatt, 39/17), eine „überfällige Rehabilitation“ des Tests ab, da eine soeben in den Annals of Internal Medicine publizierte Re-Analyse der den Nutzen bestreitenden PLCO- wie der den Test-Nutzen bestätigenden ERSPC-Studie zum „Sargnagel für das jahrelange PSA-Bashing“ werden dürfte. Demnach könne kein Zweifel mehr daran bestehen, daß der für Männer ab 45 empfohlene PSA-Test „das Mortalitätsrisiko für Prostatakrebs senkt“. (dg)

 biometry.nci.nih.gov





Horrorszenario: Zunahme von Dürreperioden?

Falmouth. Häufigkeit und Intensität von Dürreperioden werden im 21. Jahrhundert nach Modellrechnungen von US-Forschern um Christopher Schwalm (Woods Hole Research Center Falmouth) zunehmen, was die Erholungsphasen dürregeschädigter Ökosysteme in den Tropen verlängere. Besonders betroffen sei der Regenwald Amazoniens, der 2005 und 2010 zwei „Jahrhundertdürren“ ausgesetzt war und der sich seitdem nur unvollständig regeneriere. Schwalms Daten wollen zugleich ein Horrorszenario bestätigen, wonach der Dürrekollaps südostasiatischer Ökosysteme mit einer Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit um 2100 dazu führen könnte, daß eine heute von 1,5 Milliarden Menschen bevölkerte Region unbewohnbar werde (Naturwissenschaftliche Rundschau, 9/17). (ck)

 whrc.org





Erkenntnis

„Statt Ausstiegslogiken von Kohle über Verbrennungsmotoren bis zur Fleischindustrie braucht Deutschland eine Ausrichtung der Energie- und Klimapolitik an der Förderung von Innovation.“

Ralf Sikorski, SPD-Politiker und Vorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie