Flüchtlinge bekennen jetzt „Farben“. Das ist kein falsches Deutsch, sondern Inhalt der Kampagne „Farben bekennen“, mit denen der Berliner Senat „für das gemeinsame Zusammenleben“ wirbt. In der Berliner U-Bahn laufen Videobotschaften von „Flüchtlingen“, die erzählen, wie sie unser Land bereichern und was für sie persönlich „typisch deutsch“ ist, zum Beispiel „zuverlässig sein“, „sich an Regeln halten“ oder „hilfsbereit sein“.

Ureinwohner können auf der Kampagnen-Seite eine Einladung gewinnen. 

Urheberin der Kampagne ist Sawsan Chebli, eine der 25  Staatssekretäre des Berliner Senats und zuständig „für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales und Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund“. Chebli hat eine steile Karriere gemacht: Von der staatenlosen Palästinenserin mit Duldungsstatus wurde sie zunächst „Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten“, ein Posten der eigens für sie kreiert wurde. Dann machte Frank-Walter Steinmeier sie zur stellvertretenden Sprecherin des Außenamtes, jetzt macht sie Berliner Landespolitik. Der FAZ sagte sie, sie halte die Scharia „für absolut kompatibel“ mit dem Grundgesetz.

Auf farbenbekennen.de soll mit den herzerwärmenden Geschichten der Super-Flüchtlinge „für ein neues Wir-Gefühl“ geworben werden. Die notorische Bild befeuert die neue Volkserziehungsoffensive täglich mit emotionalen Portraits. Wir erfahren, daß Fatuma aus Somalia die Demokratie liebt, daß Firas aus Syrien anderen Flüchtlingen als „Brückenbauer“ die deutsche Gesellschaft erklärt und daß der Mediziner Mohammed aus Damaskus versuchen will, „deutsche Probleme zu lösen“. 

Höhepunkt ist der 2. Dezember, wenn alle Protagonisten und Unterstützer im Roten Rathaus von Berlin (das bezieht sich auf die Farbe der Klinkersteine) bei einem „typisch deutschen Weihnachtsmarkt“ den Endsieg der Buntheit feiern. Ureinwohner können auf der Kampagnen-Webseite eine Einladung gewinnen.