© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/17 / 24. November 2017

CD-Kritik: Black Sabbath – The End
Abschiedsgruß
Thorsten Thaler

Die Aufnahme dauerte nur einen einzigen Tag, es war der 16. Oktober 1969. Ein Tag, der Musikgeschichte schreiben sollte. In den Regent Sound Studios in London stehen vier Schulfreunde aus Birmingham: Ozzy Osbourne, Ion Tommi, Geezer Butler und Bill Ward, die bis dahin mit Bluesrock durch Clubs tingelten. Sie spielen ihr Debütalbum „Black Sabbath“ ein, das im Februar 1970 veröffentlicht wird. Das gleichnamige Eröffnungsstück leitet ein mit Donnergrollen, Regen und einer einsamen (Kirchen-)Glocke. Dann setzt ein aus drei Tönen bestehendes, düster-schleppendes Gitarrenriff ein, schließlich der Gesang von Ozzy. Die erste Strophe lautet übersetzt: „Was ist das, was vor mir steht?/ Eine schwarze Gestalt, die auf mich zeigt/ Drehe mich schnell um und laufe weg,/ Finde heraus, daß ich der Auserwählte bin/ Oh nein.“ Es ist die Geburtsstunde des Heavy Metal.

Schnitt. Fast fünfzig Jahre später. Birmingham am 4. Februar 2017. Black Sabbath geben auf ihrer „The End“-Tour ihr finales Konzert. Von den Gründungsmitgliedern fehlt nur der Schlagzeuger Bill Ward. Als letzten Song spielen sie im Konfettiregen ihren größten Hit „Paranoid“, bevor sich die älteren Herrschaften endgültig von der Bühne verabschieden. Allein schon deswegen ist die nun von diesem Abend vorliegende Doppel-CD mit 17 Titeln (und/oder DVD) ein Muß für metallische Herzen.

Black Sabbath The End (Live in Birmingham) Eagle Rock (Universal Music) 2017  www.blacksabbath.com