© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/17 / 24. November 2017

Aufgeschnappt
Ideologische Baustellen
Matthias Bäkermann

Im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung herrscht Fachkräftemangel, wenigstens auf Leitungsebene. Wie in diesen Fällen üblich, wird dazu in einschlägigen Portalen der Dienstposten ausgeschrieben, in diesem Fall unter der Kennziffer 158-17 im Stellenportal des öffentlichen Dienstes „Interamt“. Neben einem abgeschlossenen Studium (Diplom bzw. Master) in Architektur oder Bauingenieurwesen ist „umfangreiches Fachwissen“ und „langjährige praktische Berufserfahrung“ erforderlich. Daß die künftigen „Referatsleiter/innen“ Erfahrungen mit der Betreuung größerer öffentlicher Baumaßnahmen ebenso wie Kenntnisse von Verwaltungsverfahren haben und auch im Vertrags- und Vergaberecht firm sein sollten, leuchtet jedem ein, immerhin ist die Stelle mit E15 oder A15 besoldet.

Natürlich sind beim künftigen Führungspersonal auch soziale Kompetenzen und Kommunikations- und Teamfähigkeit eine unbedingte Einstellungsvoraussetzung. Hat jetzt ein Bewerber sein Profil erkannt, droht der künftige Nachwuchs-Schinkel trotzdem an einer wesentlichen Klippe zu scheitern: Sollte er nämlich nicht die erforderliche „Aufgeschlossenheit für die Strategie des Gender Mainstreaming“ mitbringen, gilt dieser für diese Bundesbehörde als politisch nicht zuverlässig genug.