© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/17 / 17. November 2017

Meldungen

ARD-Audiothek umgeht Rundfunkstaatsvertrag

BERLIN. Die ARD hat vergangene Woche ihre Audiothek gestartet, die die Radioinhalte aller neun ARD-Rundfunkanstalten und des Deutschlandradios bündelt. Über die App stehen 560 Sendungen und täglich mehrere hundert neue Beiträge zur Verfügung, allerdings keine tagesaktuellen Nachrichten. Nutzer können die eigentlich im Rundfunkstaatsvertrag vorgeschriebene begrenzte Verweildauer der Inhalte per Download umgehen. Beiträge herunterzuladen sei eine Privatkopie, die Funktion stehe daher außerhalb der Vorschriften für Mediatheken, erklärten ARD.de-Redaktionsleiter Thomas Laufersweiler und Radio-Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch. (gb)





Anti-Gender-Pranger soll fortgeführt werden

BERLIN. Rund drei Monate nach dem Aus des Anti-Gender-Portals „Agent*In“ hat der linke Soziologe Andreas Kemper angekündigt, den Online-Pranger in Eigenregie fortzuführen. „Wir werden das Projekt nun in einer überarbeiteten Form fortsetzen“, sagte Kemper queer.de. Die grünennahe Heinrich-Böll-Stiftung hatte kurz zuvor den endgültigen Ausstieg verkündet. Die im Stile eines Online-Lexikons aufgebaute Seite prangerte  Personen und Kampagnen an, die durch angebliche „Angriffe gegen Feminismus, Gleichstellungspolitik, sexuelle Selbstbestimmung, gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechterforschung“ aufgefallen sein sollen. (ls)





Erdogan-Kritiker erheben Vorwürfe gegen Facebook

MÜNCHEN. Erdogankritische Nutzer und Zeitungen haben auf Facebook innerhalb weniger Wochen auffallend viele Freunde verloren. Das berichtete das Schweizer Nachrichten-Portal „Watson“ unter Berufung auf mehrere Beispiele. „Ich wurde täglich von mehreren Personen kontaktiert, die mir sagten, daß sie nicht mehr mit mir befreundet seien oder meine Beiträge nicht mehr abonniert hätten, obwohl sie mich nicht gelöscht haben“, erläuterte der Kurden-Unterstützer und wissenschaftliche Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Kerem Schamberger, gegenüber „Watson“. Facebook bestreitet eine politisch motivierte Kampagne und betont, das Phänomen könne ein Ergebnis der Löschung von Fake-Profilen sein. (gb)