Da sage noch einer „wählen gehen bringt doch eh nichts“. Nach dem Ausscheiden von Österreichs Grünen aus dem Nationalrat hat die linke Plattform stopptdierechten.at einen wichtigen finanziellen Partner verloren. Seit dem 1. November ist die Seite deshalb offline. 

„Das Ergebnis der Nationalratswahl 2017 hat unmittelbare Auswirkungen auf Stopptdierechten. Aufgrund des gescheiterten Wiedereinzugs der Grünen in den Nationalrat gibt es keine Finanzierung mehr“, heißt es in einer Stellungnahme. Seit 2010 veröffentlichte die vom ehemaligen Grünen-Abgeordneten Karl Öllinger betriebene Seite nach eigenen Angaben fast 5.000 Artikel über „Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und Neonazismus“. 

Die Plattform lobte und verwies dabei mehrfach auf die linksextremen Webseiten „Recherche Graz“ und „Recherche Wien“, auf denen in denunziatorischer Manier angeblich rechtsextreme Personen an den Pranger gestellt werden. In einem „Antifa-Adventskalender“ wurden zum Teil auch Wohnadressen von Betroffenen öffentlich gemacht. Die Rechercheleistungen der Grazer lobte die Seite als „ausgezeichnet“, obwohl oder gerade weil dort Porträtfotos von Demonstranten Namen zugeordnet werden. 

In Zusammenarbeit mit der „Grünen Bildungswerkstatt“ bot die Initiative zudem „Bildungsangebote“ an, wie zum Beispiel einen „antifaschistischen  Spaziergang“ in Wien. Die Grünen hatten bei der Nationalratswahl am 15. Oktober mit 3,8 Prozent der Stimmen den Wiedereinzug ins Parlament verpaßt. Nun bittet der Betreiber um Vorschläge und Anregungen: „Noch ist es zu früh für einen Nachruf, aber wenn Stopptdierechten weiterleben soll, braucht es viel Unterstützung. Lösungen für einen Neustart oder auch nur einen Archivbetrieb brauchen Zeit.“ Die nächsten Tage und Wochen würden „entweder ein neues Konzept und neue Mittel für Stopptdierechten“ bringen oder „das endgültige Aus“.