© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/17 / 17. November 2017

Zeitschriftenkritik: Family
Lebenshilfe für den Alltag
Werner Olles

Seitdem immer mehr Christen und Konservative mit großen Demonstrationen gegen Frühsexualisierung und Gender-Gaga an die Öffentlichkeit gehen, sehen sich die einflußreichen und mit Steuergeldern alimentierten Homolobbyisten und Genderaktivisten zunehmend herausgefordert. Zum publizistischen Gegenwind trägt auch die christlich grundierte Zeitschrift Family (Untertitel: „Partnerschaft genießen – Familie gestalten“) bei. Das sechsmal im Jahr erscheinende Magazin möchte „in einer Zeit, in der Ehe und Familie umstritten sind, ein Ausrufezeichen setzen für ihren Wert und ihre Schönheit“. Die Zeitschrift bietet dazu unter anderem Orientierungshilfen für den Alltag an, der ja oft keineswegs problemlos ist.

So lautet das Titelthema der Jubiläumsausgabe (6/2017, November/Dezember) „Wie wollen wir leben?“ In seinem Vorwort weist Chefredakteur Martin Gundlach darauf hin, wie wichtig es sei, das komplette Leben abzubilden, inklusive der Dinge, die sich niemand für sein Leben wünscht. Ziel von Family sei es jedoch Zuversicht auszustrahlen. Das beginnt mit guten Tips, wie man in 25 Minuten Ordnung in ein chaotisches Zuhause bringt, wenn sich Gäste angekündigt haben, Inspirationen für den Ehe-Abend, und wie man es fertigbringt zugleich Liebespaar und Eltern zu sein.

Melanie Schüer fragt in ihrem Beitrag, ob in dem Satz „Strafe muß sein“, der Generationen von Eltern prägte, vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit steckt. Doch kommt sie zu dem Resultat, daß die meisten Strafen zu hart und oft wirkungslos sind. Allerdings macht die Autorin deutlich, daß es ohne Disziplin und Autorität natürlich nicht geht, doch sollten körperliche Strafen wie Schläge auf jeden Fall tabu sein, denn die Forschung habe gezeigt, daß Kinder, die Gewalt von ihren Eltern erfahren haben, später selbst dazu neigen, Gewalt anzuwenden und psychischen Schaden zu nehmen. Auch regelmäßiges Schreien sollte vermieden werden, stattdessen sollten Eltern auf konsequentes Handeln setzen, Regeln aufstellen und versuchen gemeinsam Lösungen zu finden.

Ein weiterer Beitrag befaßt sich mit der Problematik der Magersucht eines jungen Mädchens. Trotz Familienidyll mit Haus und Garten und Tieren sowie der Integration in eine Kirchengemeinde fühlte sich die jüngere Tochter mit 13 Jahren zu dick und begann eine Diät. Nach einem halben Jahr verweigerte sie öfter ganz das Essen und zog sich immer weiter zurück. Schließlich stellte ein Arzt die Diagnose: Anorexie nervosa – Magersucht. Sie wog nur noch 31 Kilo, war depressiv und freudlos und mußte ins Krankenhaus, in dem sie 16 lange Wochen verbrachte. Freunde und die Gemeinde halfen über die schlimmste Zeit hinweg, doch waren nicht allein Harmonie, sondern Offenheit und Klarheit notwendig, um die Familie zusammenzuhalten und einen Weg zu finden, sich mit der Krankheit der inzwischen 17jährigen zu arrangieren, die im Schnitt sechs bis sieben Jahre dauert.

Kontakt: Family, SCM Bundes-Verlag, Bodenborn 43, 58452 Witten. Das Einzelheft kostet 4,80 Euro, ein Jahresabo 24 Euro.

 www.family.de