© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/17 / 10. November 2017

Gegen den Windradkommunismus
Zeitschrift „Compact Spezial: Klimawandel“: Das Gesellschaftsmodell der Freiheit ist durch die „grüne Planwirtschaft“ bedroht
Mathias Pellack

Die Klimakatastrophe kommt, da scheinen sich Wissenschaftler, Politiker und Journalisten einig. 2017 plakatieren die Grünen im Wahlkampf: „Entweder Schluß mit Kohle oder Schluß mit Klima“. Wer mit derart blinder Entweder-Oder-Rhetorik eine These vertritt, wird nicht lange auf die Antithese warten müssen.

Diese folgt nun beispielsweise im Compact Spezial zum Thema Klimawandel: „Die Freiheit, nicht das Klima ist bedroht“, schreibt der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige tschechische Minister- und Staatspräsident Václav Klaus. „Wir sind in der letzten Zeit Zeugen der Entstehung einer ganz neuen Ideologie.“ Mit bedenkenswerten Argumenten kritisiert Klaus die „grüne Planwirtschaft“ als eine Bedrohung der „heute dominierenden Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung“. Denn wenn wir die „Kohlenstoffdioxid-Emissionen wirklich reduzieren wollen, müssen wir entweder das Wirtschaftswachstum bremsen oder die Reproduktionsfreiheit der Menschen begrenzen“. Klaus hält beides weder für „notwendig“ noch „realisierbar“, geschweige denn „ohne Gewalt demokratisch durchsetzbar“.

Diese potentielle „Unterwerfung des Liberalismus“ dürfe nicht unbeantwortetet bleiben. Gleichzeitig bezeichnet Compact den Weltklimarat, oder genauer: den Zwischenstaatlichen Ausschuß für Klimaänderungen (IPCC), als „Zentrale des Klimaalarmismus“. Dieser sprach im zuletzt erschienenen Sachstandsbericht, der ein Kompendium aller wissenschaftlichen Artikel zum Thema sein möchte, aber lediglich von „verlangsamtem Temperaturanstieg“.

Marc Dassen, selbst ehemaliges Mitglied des IPCC, beobachtet aber gleichzeitig eine zunehmende Politisierung. In „Aufstand der Anständigen“ berichtet er, wie sogar Bundesministerien „noch vor wenigen Jahren erhebliche Zweifel am menschengemachten Klimawandel“ angemeldet hätten. Was aber in der Folge von der „Klimakanzlerin“ unterbunden wurde. Diese Skepsis sei eine „Ohrfeige für die Angstmacher“.

Kritisiert wird auch der „Windrad-Kommunismus“. Die Förderung sogenannter grüner Energieträger wie Wind- und Wasserkraft sowie von Solaranlagen und Geothermie komme den Verbraucher teuer zu stehen. Seit 1998 habe sich der „Strompreis um 70 Prozent erhöht“. Weitere 70 Prozent Steigerung seien bis 2025 möglich.

Als eine Alternative für eine sichere deutsche Energieversorgung werden Thorium-Reaktoren beschrieben. Deutschland hatte 1986 aber seine „Chance verpaßt“, Weltmarktführer dieser Technologie zu werden. China hingegen habe einen 210-Megawatt-Reaktor gebaut, der in Zukunft mit dem in der Erdkrutste häufiger vorkommenden Thorium betrieben werden solle.

Kontakt: Compact Magazin GmbH, Französische Str. 10, 10117 Berlin. Das Einzelheft kostet 8,80 Euro. www.compact-online.de