© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/17 / 03. November 2017

Meldungen

Medizinstudium: Mythen empirisch entzaubert

MÜNCHEN. Das Medizinstudium ist nicht erst mit der Debatte um plagiierte Doktorarbeiten ins Gerede gekommen. So halten sich seit langem Vorurteile wie: wissenschaftliche Kompetenzen würden im Medizinstudium nur ungenügend vermittelt, viele Absolventen wanderten ins Ausland ab, die Motivation für eine Tätigkeit in der klinischen Versorgung nehme ab, die Berufszufriedenheit frisch approbierter Ärzte sei gering. In Bayern erhobene Daten zur Qualität des Medizinstudiums entzaubern diese „Mythen“ weitgehend. Zwar schätzen nur 23 Prozent der Befragten ihre forschungspraktische Kompetenz hoch ein. Doch die Hälfte ist laut der Absolventenstudie MediBAP überzeugt, wissenschaftliches Verständnis erworben zu haben, und 92 Prozent steuern eine Promotion an oder haben sie bereits abgeschlossen. Nur die geringen Zufriedenheitswerte junger Ärzte, die sich zu 70 Prozent zu hohem Zeitdruck ausgesetzt und zur Hälfte durch das Studium schlecht vorbereitet sehen, bestätigen einen der Mediziner-Mythen (Deutsches Ärzteblatt, 40/17). (dg)

 www.bap.ihf.bayern.de





El Salvador: Verbot der Goldförderung

San Salvador. Die Nordprovinz Cabañas von El Salvador ist reich an Edelmetall und Mineralen. Bis zu 30 Gramm Gold befinden sich in einer Tonne Gestein. Da der Abbau sich schon bei einem Gramm rentiert, begann die australisch-kanadische Pacific Rim Corporation 2002 mit der Lagerstättenerkundung und versprach „grünen Bergbau“ – allerdings ohne Konzept für die Entsorgung von täglich einer Million Liter vergifteter Abwässer. Gegen diese absehbare ökologische Katastrophe formiert sich seit 2007 eine starke Umweltbewegung, unterstützt von der katholischen Kirche und dem Alterzbischof Fernando Sáenz Lacalle (Opus Dei). Ein breiter Bürgerprotest, der in diesem Jahr dazu führte, daß El Salvator weltweit das erste Land ist, das, ungeachtet ökonomischer Vorteile, den Abbau von Metallen gesetzlich verboten hat (Welt-Sichten, 10/17). (rs)

 www.welt-sichten.org





Laubsauger: Tödliche Gefahr für Kleintiere

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) warnt vor Laubsaugern und -bläsern. Diese Geräte können im Betrieb so laut sein wie eine Kettensäge oder ein Preßlufthammer (90 bis 120 Dezibel). Sie dürfen in Wohngebieten nur wochentags zwischen 9 und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr benutzt werden. Benzingeräte erzeugten darüber hinaus Luftschadstoffe. Geräte mit Häckselfunktion stellten eine Gefahr für Mäuse, Insekten, Spinnen oder Regenwürmer dar. Die bessere Alternative seien Besen, Laubrechen oder Harke, empfiehlt das UBA. (fis)

 uba.de/





Erkenntnis

„Bei Säuglingen, die gestillt werden, oder Kleinkindern raten wir von einer rein veganen Ernährung ab, weil der Nährstoffbedarf größer ist und die Gefahr besteht, daß Mangelerscheinungen auftreten.“

Alfonso Lampen, Abteilungsleiter für Lebensmittelsicherheit beim Bundesinstitut für Risikobewertung