Der 23 Jahre alte Hasmatullah F. war im Juni über die Balkanroute nach Deutschland eingereist und wohnte seitdem in einem Asylbewerberheim in Tübingen. Weil er zuvor allerdings in Bulgarien einen Asylantrag gestellt hatte, mußte er laut Dublin-Regeln dort auf den Entscheid über sein Verfahren warten. Laut den Behörden in Sofia kehrte der junge Mann daraufhin freiwillig in seine Heimat zurück. F. bestreitet dies; er sei mit Folter zur Rückkehr gezwungen worden. Seiner Klage gab das Verwaltungsgericht Sigmaringen nun statt und verlangte vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), den Afghanen „unverzüglich“ nach Deutschland zurückzuholen – sofern er dies wünsche. In Afghanistan hält F. sich nach eigenen Angaben aus Angst vor den Taliban versteckt. Papiere habe er nicht, die lägen noch beim Bamf.