Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat den Auftrag, von der Raumstation ISS aus eine Bodenprobe vom Mars zu untersuchen. Doch die Weltraumsonde wird auf ihrem Rückweg zur Raumstation beschädigt. Mittels eines Hochleistungsmikroskops entdecken die Wissenschaftler in den Proben die fossile Form eines Einzellers. Nachdem der außerirdische Organismus durch eine Glukoselösung zum Leben erweckt wird, treffen einige besorgt-ängstliche Besatzungsmitglieder Vorsichtsmaßnahmen, während andere voller Begeisterung sind.

Als der Mikrobiologe Derry (Ariyon Bakare) entdeckt, daß jede Zelle des fremden Organismus imstande ist, alle Körperfunktionen zu übernehmen und ausgewachsene Muskeln, Gehirn und Augen in einem Organismus vereint, will die Missionsleiterin Miranda North (Rebecca Ferguson) ihn isolieren. Doch „Calvin“, wie die außerirdische Lebensform genannt wird, entkommt und tötet im Labor zwei Besatzungsmitglieder. Die anderen müssen erkennen, daß der Organismus wahrscheinlich für die Auslöschung allen Lebens auf dem Mars verantwortlich ist, und auch für die Menschheit eine Gefahr bedeutet, wenn er auf die Erde gelangen sollte. Doch jeder Versuch, Calvin zu vernichten, mißlingt …

Wie in den klassischen Invasionsfilmen der 1950er Jahre ist es auch hier der Mensch selbst, der von seiner Entdeckungsfahrt in den Weltraum die Bedrohung mitbringt. Von dem chilenisch-schwedischen Regisseur Daniél Espinosa inszeniert, macht „Life“ (2017) von Anfang an keinen Hehl daraus, von Ridley Scotts „Alien“ (1979) inspiriert worden zu sein.

Auch „Life“ ist ein psychoanalytisch ausgerichteter Film, der ein Gefühl von Klaustrophobie vermittelt und zeigt, wie die Realität unserer Welt zum Ausgangspunkt für den Entwurf furchteinflößender Welten von morgen wird. Die terrestrischen Gesetze, Ordnungen und Systeme haben im Weltall keine Gültigkeit mehr. Espinosas kosmische Visionen sind stilisiert gestaltet mit einer Konsequenz, die jedes Detail beherrscht und höchstes handwerkliches Können zeigt, von der Ausstattung bis zur Ausleuchtung. Falls Science-fiction-Horrorfilme wie „Life“ überhaupt eine Botschaft haben, dann jene, daß der Moloch verschlingt, was er erzeugt.

DVD/Blu-ray: Life. Sony Pictures 2017, Laufzeit etwa 104 Minuten