© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/17 / 27. Oktober 2017

Lesereinspruch

Nur ein Monotheismus

Zu „Pikantes gegen die Dogmen“ von Gabriel Buhro (JF 42/17)

Aus meiner Sicht ist die Aussage, es handele sich bei dem Zoroastrismus, dem Judentum und dem Christentum um monotheistische Religionen, nicht zutreffend. Vielmehr stellt allein das Judentum eine monotheistische Religion dar. Die beiden anderen Religionen weisen mit Ariman oder dem Teufel eine Form von gottähnlicher Erscheinung auf, welche das vom Allmächtigen abgespaltene „Böse“ darstellt. Im Christentum gibt es nur den „lieben Gott“, während das Böse durch den Teufel verkörpert wird, welcher den Menschen in Versuchung führt und damit von Gottes Wegen abbringen will. 

Im Judentum dagegen gibt es einen alleinigen, allmächtigen (und nicht benennbaren) G’tt, welcher auch „böse“ sein kann und daher auch Plagen (Ägypten) wirken sowie – aus unserer Sicht unverhältnismäßig – strafen kann (Sodom und Gomorrha). Ein Gott, welcher nicht „böse“ sein kann, wäre auch nicht allmächtig, was aber im Rahmen eines allmächtigen Wesens, wie es der Monotheismus verlangt, erforderlich wäre. Alles andere wäre für einen strenggläubigen Juden ein Ausdruck von Blasphemie.

André Robin, Forst (Lausitz)