© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/17 / 20. Oktober 2017

Frisch gepresst

Gutmenschen. Über drei Jahre nach dem Aufkommen der Pegida-Bewegung und ebenso lange nach dem Starkwerden der AfD beschäftigt sich Bernd Höcker in seinem Buch mit der „Spezies“ des „bösen Gutmenschen“. Anhand verschiedener Beispiele und Zitate aus Politik, Kultur und Medien entlarvt er das krude Weltbild und die Heucheleien jener Menschen, die vorgeben, das Gute zu wollen, und doch nur Zerstörung, in der Zuspitzung ein haßerfülltes „Deutschland verrecke“, beabsichtigen. Schwerpunktmäßig geht er dabei auf ihren kuriosen Umgang mit Flüchtlingen und dem Islam ein. Das Buch ist eine erweiterte Neuauflage einer Erstversion aus dem Jahr 2015. Sein Inhalt hat in der Zwischenzeit deutlich an Brisanz gewonnen. Informierten dürften die angeführten Beispiele jedoch in der Mehrzahl bereits bekannt vorkommen. „Neueinsteigern“ hingegen kann es den gefährlichen Kern gutmenschlicher Äußerungen einleuchtend vor Augen führen. Ein Buch also, das Argumentationslinien verfolgt, die zwar nicht neu, aber nie derart zahlreich durch Beispiele belegt und damit besonders eindringlich untermauert worden sind. (ser)

Bernd Höcker: Böse Gutmenschen – Wer uns heute mit schönen Worten in den Abgrund führt. Höcker Verlag, Hamburg 2017, broschiert, 144 Seiten, 8,90 Euro





Zeitgeistkirche. In Zeiten von Glaubenskrise, Priestermangel, Verleugnung christlicher Werte, des Verrats hoher Amtsträger an der Lehre Christi und der Kapitulation vor dem herrschenden Zeitgeist legt Guido Horst, Chefredakteur des Vatican-Magazins und Korrespondent der Tagespost mit „Kirche neu erzählt“ ein Werk vor, das vom Ursprung der Kirche berichtet und mit allen Zweideutigkeiten aufräumt. Der Autor erklärt, warum das Christentum nicht nur eine Religion ist, sondern vor allem eine Geschichte, die keinerlei politischen Gesetzen unterworfen ist. Auch ist es keine menschliche Erfindung, weil Christus selbst als Haupt und Gründer der Kirche seinen Jüngern und den Aposteln ein Glaubensgut an Wahrheiten übergab und ihnen die Bewahrung und Weitergabe seiner Lehre als Aufgabe hinterließ. Ein wertvolles Buch aus der Feder eines Autors, der seit mehr als drei Jahrzehnten über die Entwicklung der katholischen Welt berichtet und mit seinem neuen Buch mancherlei Zweifel und Kritik ausräumt. (W.O.)

Guido Horst: Kirche neu erzählt. Warum das Christentum keine Religion ist, sondern eine Geschichte. Fe-Medienverlag, Kißlegg 2017, gebunden, 280 Seiten, 14,95 Euro