© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/17 / 20. Oktober 2017

Meldungen

Schweiz: Erhebung über  Toleranz ambivalent 

NEUCHâTEL. Nach Angaben des Schweizer Bundesamtes für Statistik (BFS) fühlen sich 36 Prozent der Wohnbevölkerung der Schweiz durch die Anwesenheit von als „anders“ empfundenen Personen – so zum Beispiel aufgrund von deren Nationalität, Religion oder Hautfarbe – gestört. Allgemein, so das BFS weiter, zeige sich die Bevölkerung „jedoch tolerant“. Die Mehrheit finde, daß die Ausländer mehr Rechte bekommen sollten. 66 Prozent seien der Ansicht, daß Rassismus ein „ernstes gesellschaftliches Problem“ ist, und 56 Prozent zeigen sich davon überzeugt, daß die Integration der Migranten in der Schweiz gut funktioniere. Dies sind einige Ergebnisse der Erhebung zum Zusammenleben in der Schweiz, die das Bundesamt für Statistik im Jahr 2016 erstmals durchgeführt hat. (ctw)

 www.bfs.admin.ch





Deutschsprachige Studenten benachteiligt  

EUPEN. Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) in Belgien hat gegenüber der Französischen Gemeinschaft (FG) ihren „Unmut“ über die Benachteiligung deutschsprachiger Studenten bei den Aufnahmeprüfungen für ein Studium der Medizin und der Zahnmedizin zum Ausdruck gebracht. Neben dem ohnehin hohen Schwierigkeitsgrad dieser in der FG erstmals abgehaltenen Prüfung, sei für die ostbelgischen Studenten erschwerend hinzugekommen, daß ihrer besonderen sprachlichen Situation nicht Rechnung getragen wurde – dies, obwohl entsprechende Maßnahmen zwischen beiden abgesprochen waren, unterstrich DG-Regierungschef Oliver Paasch in einem Schreiben an Ministerpräsident Rudy Demotte. Paasch hob hervor, daß Deutsch zu den offiziellen Landessprachen gehöre und deutschsprachige Studenten gegenüber ihren frankophonen Mitbürgern ein Recht auf Chancengleichheit hätten. (ctw)

 http://oliver-paasch.eu/home





EU stockt Hilfe für Stabilisierung im Irak auf

Brüssel. Die EU-Kommission hat eine mit 60,4 Millionen Euro ausgestattete Stabilisierungsinitiative für die von der Terrormiliz Islamischer Staat befreiten Gebiete im Irak auf den Weg gebracht. Die neuen Finanzmittel sollen der Wiederherstellung grundlegender Dienstleistungen, der Instandsetzung wichtiger öffentlicher Infrastrukturen und wirtschaftlichen Förderung  kleiner und mittlerer Unternehmen dienen. Laut der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini ist die Hilfe eine Grundvoraussetzung für die Rückkehr der „zahlreichen Binnenvertriebenen, die auf ihre Heimkehr warten“. Seit Beginn der Krise belaufen sich die von der EU geleistete humanitäre Hilfe und sonstige finanzielle Unterstützung auf insgesamt 608 Millionen Euro. (ctw)