© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/17 / 20. Oktober 2017

Zitate

„Saudi-Arabien und Konsorten glauben, die Welt unter Einsatz von viel PR-Geld davon überzeugen zu können, daß am grauslichen Zustand des Islam allein die Muslimbrüder, die in Katar ein und aus gehen, schuld sind. Ihr eigener saudischer salafistischer Islam (der etwa den kleinen Schönheitsfehler hat, daß er Frauen wie Unmündige behandelt) ist hingegen pipifein.“

Gudrun Harrer, Arabistin, im Wiener „Standard“ vom 11. Oktober 2017





„Wenn ich in den letzten zwölf Monaten den Fernseher eingeschaltet habe, dann habe ich da zuviel Gewalt gesehen – und zu wenige, die sich dieser Gewalt entgegenstellen. Wo sind sie, die hier lebenden Türken oder Marokkaner oder Tunesier, die diesen Terror laut verurteilen? Wo ist der Aufstand der Muslime, die in Deutschland leben? Was ist los mit euch? Das ist unser Gott, dessen Name beschmutzt wird. Und vor allem: Das ist unser Land!“

Murat Kurnaz, Ex-Guantánamo-Häftling und Bremer Sozialarbeiter, in der „Zeit“ vom 12. Oktober





„Daß die gemeinsame Währung als förmlicher Motor der politischen Einigung tauge, war die Prognose von Helmut Kohl. Der gelernte Historiker hätte aus der Geschichte erfahren können, daß staatspolitischer Zusammenschluß und Einheitswährung zwei grundverschiedene Dinge sind. (…) Länder wie Schweden und die Schweiz sind wirtschaftsstark und exportintensiv ohne den Euro.“

Rolf Schneider, Germanist und Schriftsteller, im Deutschlandfunk Kultur am 12. Oktober 2017





„Eine demokratisch gewählte Partei sollte man nicht ausgrenzen. Wenn es bei der AfD kompetente Experten zu wichtigen Themen gibt, werden wir sie zu Wort kommen lassen.“

Klaus Brinkbäumer, Chefredakteur des „Spiegel“, im Interview auf horizont.net, am 12. Oktober 2017





„ARD und ZDF brauchen, wollen, fordern mehr Geld und – bekommen es. In der Sprache der Rundfunkpolitik nennt man diesen Vorgang ‘Ermittlung des Finanzbedarfs’, in der realen Welt der Zwangsbeitragszahler nennt man das Selbstbedienung.“

Michael Hanfeld, Medienressortleiter, auf „faz.net“ am 13. Oktober 2017





„Ein Staat, der seine Gesetze bei den Braven penibel anwendet, sich von den weniger Braven aber jederzeit austricksen läßt, verliert seine Glaubwürdigkeit.“

Harald Martenstein, Kolumnist, auf tagesspiegel.de am 14. Oktober 2017





„Ich finde es richtig, daß die Messe dem Antaios-Verlag einen Stand zugesteht. Sie hätte aber nicht bei der Eröffnung dazu aufrufen sollen, gegen die rechten Verlage Flagge zu zeigen. Die wurden so indirekt von Anfang an quasi als ungebetene Gäste, als von der Mehrheitsgesellschaft Ausgestoßene benannt. Das war schon der erste strategische Fehler. Ignorieren ist okay, man muß ja nicht über sie reden. Aber diese Art der ausschließenden Rede geht nach hinten los.“

Tom Kraushaar, Verleger bei Klett-Cotta, im Interview auf welt.de, am 17. Oktober 2017