© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/17 / 06. Oktober 2017

Meldungen

Krawalle: Ermittlungen gegen „Rote Flora“  

hamburg. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat angekündigt, Strafanzeigen gegen mehrere führende Köpfe der „Roten Flora“ zu prüfen. Es gehe um den Vorwurf der Beteiligung und der Anstiftung zum schweren Landfriedensbruch im Zusammenhang mit den G20-Krawallen, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach dem Hamburger Abendblatt. Die Anzeigen seien bei der Polizei in Braunschweig und Bielefeld eingegangen, die dortigen Ermittler hätten die Sache an die Hamburger Behörden weitergeleitet. Im Zentrum der Ermittlungen stehen demnach Aussagen des Anwalts der „Roten Flora“, Andreas Beuth, und des Pressesprechers Andreas Blechschmidt. Beide gehörten zu den Organisatoren der „Welcome to hell“-Demonstration mit rund 12.000 Teilnehmern, die wegen anhaltender Vermummung der Demonstranten und Flaschenwürfen auf die Polizei am Fischmarkt von St.Pauli gestoppt worden war. „Wenn wir angegriffen werden, dann werden wir uns natürlich auch zur Wehr setzen mit Mitteln, die wir uns selbst suchen“, hatte Beuth vor der Demonstration gesagt. Nach den Krawallen erklärte er dem NDR, er habe „gewisse Sympathien für solche Aktionen“, allerdings in Pöseldorf und Blankenese und nicht „im eigenen Viertel“. Neben den Ermittlungen gegen Beuth und Blechschmidt werden auch Anzeigen gegen das Führungsmitglied der Interventionistischen Linken, Emily Laquer, geprüft. Sie war Sprecherin der Demonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“. (ha)