© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/17 / 06. Oktober 2017

Meldungen

Kopf-an-Kopf-Rennen in Niedersachsen  

HANNOVER. Kurz vor der Landtagswahl in Niedersachsen nähern sich die Umfragewerte von CDU und SPD immer weiter an. Laut einer Umfrage von Infratest dimap würden demnach 35 Prozent der Wähler bei der CDU, 34 Prozent bei der SPD ihr Kreuz machen, wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre. Vor vier Wochen hatte der Vorsprung der Union auf die Sozialdemokraten noch fünf Prozentpunkte betragen. Die Grünen kämen auf neun, die FDP auf acht und die AfD auf sechs Prozent. Auch die Linke würde mit einem Stimmanteil von fünf Prozent knapp in das Landesparlament einziehen. Für eine Neuauflage der rot-grünen Koalition würde es unter diesen Vorzeichen trotz 62prozentiger Zustimmung zu ihrer Arbeit nicht reichen. Theoretisch möglich wären eine Jamaika-Koalition, ein Ampel-Bündnis oder eine Große Koalition. (ser) 





Schleusungen mit Lastwagen nehmen zu 

POTSDAM. Bei der illegalen Einreise nach Deutschland werden immer öfter Kleintransporter oder Lastkraftwagen genutzt. Deutschlandweit wurden von Januar 2016 bis Juli 2017 rund 2.000 Personen nach unerlaubter Einreise mit Lastkraftwagen festgestellt, heißt es in einem internen Schreiben der Bundespolizei, das dem RBB vorliegt. Die Behörden gehen jedoch von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus. Brennpunkte für die illegale Einreise nach Deutschland sind die Grenzen zu Polen, Tschechien und Österreich. Mitte September waren 48 Iraker eines gestoppten Schleuser-Lastwagens in Ostbrandenburg untergetaucht. Von ihnen sind mittlerweile 13 wieder aufgetaucht. Sie hätten sich unter anderem in Berlin, Regensburg, München und Bielefeld gemeldet, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. (ha)





Arbeitsmarkt: Flüchtlinge nur schwer zu vermitteln

ERFURT. Nur wenige der in Thüringen lebenden Flüchtlinge haben derzeit eine Arbeitsstelle. Das geht aus jüngst veröffentlichten Zahlen der Landesarbeitsagentur hervor. Demnach gehen trotz zahlreicher Integrationsprojekte der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern lediglich zwölf Prozent der 12.000 anerkannten Flüchtlinge (Stand Dezember 2016) zum augenblicklichen Zeitpunkt einer Arbeit nach, ein Drittel dieser 1.500 Menschen dabei nur als Minijobber. Derweil gaben 80 Prozent der Unternehmen in einer Umfrage der IHK Südthüringen an, bei der Suche nach Angestellten gar nicht auf Menschen mit Fluchthintergrund zurückgreifen zu wollen. Nur 20 Prozent sehen in ihnen eine gute Hilfe im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Um dennoch mehr Flüchtlinge am Arbeitsmarkt zu vermitteln, hat das Land Thüringen insgesamt 9,3 Millionen Euro für 41 Integrationsprojekte zur Verfügung gestellt. (ser)