© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/17 / 29. September 2017

Politisch korrekte Denkmalstürze und Redeverbote
Amerikanische Geschichte untergraben
(dg)

Seit dem Einzug Donald Trumps ins Weiße Haus radikalisiert sich die „Political Correctness-“ und „Diversity-“Bewegung an den Universitäten der USA. So konnte der von konservativen Studentengruppen eingeladene Autor und Ex-Breitbart-Journalist Ben Shapiro einen Vortrag in Berkeley nur halten, nachdem die Universitätsleitung für 600.000 Dollar Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte. Obwohl neun Störer, von denen vier angeblich Waffen mit sich führten, verhaftet werden mußten, blieben gewaltsame Ausschreitungen wie jüngst auf dem Campus der Universität in Charlottesville aus (FAZ vom 20. September). Dafür dreht sich die geschichtspolitisch motivierte Spirale der Gewalt gegen Sachen munter weiter. An der University of Texas ließ Präsident Greg Fenves nach den Krawallen in Charlottesville vier Statuen vom Campus entfernen, die an die Südstaaten-Armee erinnerten, darunter ein Denkmal des Generals Robert E. Lee, weil sie „zentralen Werten“ der Universität widersprächen (Forschung&Lehre, 9/17). Ein ähnliches Schicksal dürfte Hunderte solcher Denkmäler erwarten, in denen die meisten der politisch angepaßten US-Historiker mittlerweile „Symbole der Sklaverei und der Unterdrückung ethnischer Minderheiten“ sehen wollen, während Kritiker ihnen vorwerfen, „die amerikanische Geschichte und die Kultur der Südstaaten zu untergraben“. 


 www.forschung-und-lehre.de