© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/17 / 29. September 2017

DVD: Alien: Covenant
In fremden Galaxien
Werner Olles

Zu den Meilensteinen der Filmgeschichte zählt zweifellos Ridley Scotts „Alien – Das unheimliche Wesen aus dem All“ (1979). Das Verdienst daran kommt außer dem Regisseur vor allem dem Designer der außerirdischen Sets, dem Schweizer Maler H. R. Giger zu, dessen düstere Alptraumwelten die Spannungsdramaturgie brillant komplettierten. Es folgten drei Fortsetzungen, von denen jedoch nur James Camerons „Aliens – Die Rückkehr“ (1986) überzeugte.

2012 drehte Ridley Scott mit „Prometheus – Dunkle Zeichen“ das Prequel zu „Alien“, nun folgt dazu wiederum mit „Alien: Covenant“ (2017) die  Fortsetzung. Im Jahr 2104 ist das Kolonieschiff „Covenant“ mit über 2.000 Kolonisten und 1.400 Embryonen auf dem Weg zum Planeten Oregea-6. Doch nach einem Unfall, bei dem der Kommandant des Raumschiffs ums Leben kommt, empfängt die Besatzung einen Funkspruch, der sie zu einem anderen Planeten führt, der besser geeignet für ihre Mission erscheint. Elf Mitglieder der Crew landen auf dem Planeten, auf dem sie ein außerirdisches Raumschiff und die Überreste der gestrandeten „Prometheus“ entdecken. Sie dringen weiter ins Innere vor, wobei zwei der Besatzungsmitglieder mit fremdartigen Sporen in Kontakt kommen, die die Körper der beiden als Wirt nutzen und nach kurzer Inkubationszeit aus ihnen hervorbrechen. Der Rest der Crew kann sich mit Hilfe des Androiden David (Michael Fassbender), des letzten Überlebenden der gescheiterten „Prometheus“-Expedition, in einen Tempel retten, doch die Xenomorphe, die sich aus den Sporen entwickeln, greifen nun an und ein Entkommen scheint unmöglich …

Optisch bombastisch inszeniert, ist „Alien: Covenant“ recht vorhersehbar nach der „Zehn kleine Negerlein“-Dramaturgie. Die galaktischen Teufel sind computergeneriert und setzen keine neuen Maßstäbe, philosophische Gedanken werden nur gestreift, und was als SF-Epos gedacht war, wurde zu einem überambitionierten Mix aus Horror-Spektakel und SF-Thriller, der alle Konventionen des Genres bedient. Dem Vernehmen nach plant Scott bereits eine weitere Fortsetzung mit der ikonischen Weltraumamazone Ellen Ripley (Sigourney Weaver) aus „Alien“. Er sollte es lassen. Die Saga ist ein für allemal auserzählt!

DVD/Blu-ray: Alien: Covenant. 20th Century Fox Home Entertainment 2017, Laufzeit etwa 117 Minuten