„Der linksliberale Abwehrreflex gegen staatliche Kontrolle hat das gesamte linke Spektrum im Verlaufe der letzten Jahrzehnte infiziert, was erklärt, daß ein Teil der traditionellen ‘linken’ Wählerschaft von den Grünen und der SPD, auch der Linkspartei in Deutschland, zur Wahlenthaltung oder zur Wahl der AfD tendiert. (…) Das gesamte aufwendige Asylverfahren wird zur Farce, wenn diejenigen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, geduldet werden oder ihre Abschiebung unterbleibt.“

Julian Nida-Rümelin, Philosoph und Ex-Chef der Grundwertekommission der SPD, im „Tagesspiegel“ vom 13. September 2017

„Auf Plakaten, im Fernsehduell: Schulz und Merkel erwecken den Anschein, sie stünden zur Wahl ins Kanzleramt. Das ist aber keineswegs so. (…) Bei einer Direktwahl durch die Bürger müßten die Parteien auf Einfluß verzichten (…) Weder gibt es heutzutage Weimarer Notverordnungen, noch fehlt es an Mitteln, einen derangierten Staatschef in seine Schranken zu weisen. Die Erfindung der Bundesversammlung war das Resultat eines abgrundtiefen Mißtrauens der Staatsgründer gegenüber dem eigenen Volk.“

Marcel Schütz, Soziologiedozent an der Uni Bielefeld, im Deutschlandradio Kultur am 13. September 2017

„Man muß kein Rechter sein, wenn man den Boden mag, auf dem man lebt und daran glauben möchte, daß sein Blut aus diesem Boden stammt.“

Michael Pilz, Musikwissenschaftler, in der „Welt“ vom 15. September 2017

„Die Union, ohne die es keine Regierung geben dürfte, stellt lediglich 15 Milliarden Euro Nettoentlastung jährlich in Aussicht – weniger als die Hälfte des erwarteten Steuerzuwachses, den das Zusammenspiel von guter Wirtschaftslage und Inflation weiter wahrscheinlich macht.  (…) Wollte man die Steuerquote auf dem Niveau von 2014 halten, dem Beginn der Legislaturperiode, müßten die Steuern um 40 Milliarden Euro jährlich sinken.“

Heike Göbel, Volkswirtin, auf „faz.net“ am 16. September 2017

„Wer in Afrika hungert oder keine Chance auf Frieden hat, kommt halt. Wer sagt denn, daß Deutschland den Deutschen gehört? Das ist ein Stück Land, das bewirtschaftet werden muß, damit die Menschen leben können. (…) Und wo nehmen wir dieses Geld her? Gerne von den Reichen. Gerne von mir.“

Eva Esche, Pfarrerin der Thomaskirche Köln, auf „Zeit Online“ am 17. September 2017

„Deutschland ist reich wie kaum ein anderes Land. So oder so ähnlich wird es nicht nur vom Bundeskanzleramt und dem Konrad-Adenauer-Haus der CDU weithin propagiert. In Teilen mag dies auch zutreffen. Doch wie sieht das ganze Bild aus? (...)Deutschland, das Land mit dem niedrigsten privaten Median-Haushaltsvermögen der EU, mit der (zweit)höchsten Steuer-/Abgabenquote der OECD-Staaten, mit einem der EU-weit geringsten Rentenniveaus, mit nicht oder nur wenig über der Preissteigerung liegenden Lohnzuwächsen.“

Ansgar Neuhof, Rechtsanwalt und Steuerberater, auf dem Blog achgut.com am 18. September 2017