© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/17 / 01. September 2017

Meldungen

Landgestüt Dillenburg: Schließung abgewendet

Dillenburg. Die Bürgerproteste waren erfolgreich: Das Landgestüt in Dillenburg bleibt erhalten. Das hessische Umweltministerium hat seinen im Juli bekanntgewordenen Schließungbeschluß (JF 29/17) revidiert. „Die Stadt Dillenburg freut sich über den Erhalt des Landgestütes“, erklärte Bürgermeister Michael Lotz. „Die von der Stadt vorgelegten Gutachten haben festgestellt, daß die Haltungsbedingungen der Pferde in Dillenburg in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert wurden“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz ihren Sinneswandel. In bezug auf die freie Bewegung der Pferde bestehe aber weiter Handlungs- und Verbesserungsbedarf, so die Grünen-Politikerin. Die Hengsthaltung werde hingegen aufgegeben, weil diese seit Jahren an Bedeutung verliere. Stuten und Wallache könnten in Gruppen gehalten werden, das ermögliche einen zusätzlichen Auslauf auf Teilen des Paradeplatzes. (fis)

 www.llh.hessen.de





Psychische Störungen keine Hirnerkrankungen?

MANNHEIM. Daß Depressionen oder Aufmerksamkeitsstörungen auf Gehirnerkrankungen zurückgehen, ist im letzten Jahrzehnt von vielen Neurowissenschaftlern behauptet worden. Demnach lasse sich an der Höhe des Dopamin- oder Serotonin-Spiegels im Hirn die psychische Befindlichkeit ablesen und nötigenfalls pharmazeutisch therapieren, so daß niemand mehr einen Psychologen aufsuchen müsse. Neuere Experimente, über die der Wissenschaftsjournalist Christian Wolf berichtet, verweisen dies ins Reich der „Neuromythologie“. Welche Rolle Botenstoffe bei Depressionen spielen, sei weiterhin ebenso „unklar“ wie die Wirkung vieler Psychopharmaka, die den Mangel an Neurotransmittern zu kompensieren versprechen. Herta Flor, Direktorin des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, dekretiert daher: „Psychische Störungen sind keine Hirnerkrankungen“ (Bild der Wissenschaft, 6/17). (dg)

 www.zi-mannheim.de





Windkraftopfer ohne ökologische Präferenzen?

KIEL. Ausgleichszahlungen für Landschaftsbeeinträchtigungen durch Windparks sollen nicht dem Naturschutz dienen. Dies geht aus einer Erhebung zweier Kieler Doktoranden hervor, die 228 Anwohner eines Windparks in Schleswig-Holstein nach ihren Präferenzen befragten (Zeitschrift für Umweltpolitik, 1/17). Einhellig sei die Ablehnung der Finanzierung von Flächenentsiegelungen, um auf Agrarland neue Biotope zu schaffen. Stattdessen stimme eine Mehrheit der Befragten dafür, das Geld in Infrastruktur zu investieren: in den Ausbau von Straßen, Schulen, Kindergärten und in Breitband-Internetversorgung. (fis)

 online.ruw.de





Erkenntnis

„Wenn man zunehmend Materialien einsetzt, die UV-Licht reflektieren, dann könnte die Konzentration von bodennahem Ozon steigen. Das ist ein Grund für uns, besorgt zu sein.“

Scott Epstein, Atmosphärenchemiker bei der kalifornischen Luftreinheitskontrollbehörde SCAQMD