© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/17 / 18. August 2017

MELDUNGEN

Umweltschutzgelder für „Geflüchtete“ verwendet

Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat voriges Jahr mit 51,1 Millionen Euro 184 Projekte gefördert. 2015 waren 49,4 Millionen Euro an 247 Projekte geflossen. Neben Naturschutzmaßnahmen wie der Umwandlung von 69.000 Hek­tar ehemals militärisch genutzter Flächen in „offene Lebensräume mit seltenen Arten“ wurden erneut Willkommensprojekte finanziert. „Wir haben als schnelle Reaktion auf die dramatische Situation der Geflüchteten in einem Sonderprogramm 2,5 Millionen Euro für 55 Projekte in ganz Deutschland in die Hand genommen“, sagte Werner Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär, bei der Präsentation des DBU-Jahresberichts. Besonders bewährt bei der Integration hätten sich Naturthemen, so der Professor für Pflanzenbau an der Uni Göttingen. „Beim aktiven Gärtnern oder Naturerleben mit Kindern zum Beispiel steht das ‘Tun’ im Vordergrund, so daß die Sprachbarriere da nicht wichtig ist.“ Seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit 1991 hat die DBU 1,7 Milliarden Euro für mehr als 9.500 Projekte bewilligt. Das Gründungskapital betrug 2,5 Milliarden D-Mark. (fis) dbu.de/2433publikation1477.html



Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm verschärfen?

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine Verschärfung des 2007 erlassenen Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm (FluLärmG) gefordert. Im „Fluglärmbericht 2017“ wird unter anderem eine Differenzierung zwischen Tag- und Nachtbelastung verlangt. Von 22 bis 6 Uhr sollte „aus Gründen des präventiven Gesundheitsschutzes kein regulärer Flugbetrieb auf stadtnahen Flughäfen stattfinden“. Aufwendungen für bauliche Schallschutzmaßnahmen müßten durch den Flugplatzhalter erstattet werden. Der „unbedingt notwendige Nachtflugbetrieb“ sollte künftig in einem möglichst dünnbesiedelten Gebiet erfolgen, etwa auf dem Parchim International Airport bei Schwerin oder dem Flughafen Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz. (fis) umweltbundesamt.de/publikationen



„Klima-Agenda 2020“ für Tempolimit von 120

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland haben eine „Klima-Agenda 2020“ verlangt. „Die nächste Bundesregierung muß den Kohleausstieg vor 2030 durchsetzen und die Energiewende beschleunigen. Unsere Zielmarken im Jahr 2040 müssen die Halbierung des Energieverbrauchs und die hundertprozentige Stromerzeugung aus regenerativen Energien sein“, so BUND-Chef Hubert Weiger. Notwendig seien ein Tempolimit von 120 auf Autobahnen sowie strengere CO2-Grenzwerte für Pkw ab 2025. (fis)
 www.bund.net/jetzt-wenden



Erkenntnis

„Für die Umsiedlung einer einzelnen Eidechse kalkulieren wir rund 3.000 Euro. Wir müssen Flächen ausspähen, die geeignet sind, die artenschutzrechtlichen Bedingungen zu erfüllen, und dann diese artgerecht präparieren.“

Jörg Hamann, Projektsprecher des Bahnhofprojekts „Stuttgart 21“