© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/17 / 11. August 2017

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„Ernst Moritz Arndt“: Kaserne wird überprüft 

BERLIN. Die Bundeswehr erwägt weiterhin eine Umbenennung der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Hagenow (JF 22/17). Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte Informationen der JUNGEN FREIHEIT, wonach der Kommandeur des dortigen Panzergrenadierbataillons 401 aufgefordert wurde, eine mögliche Umbenennung zu prüfen. „Im Zuge der gegenwärtigen Diskussionen zur Traditionspflege in der Bundeswehr wurde entschieden, einen Meinungsbildungsprozeß überall dort erneut anzustoßen, wo Kasernen nach Personen oder anderweitig benannt sind, die nicht im Einklang mit dem heutigen Traditionsverständnis der Bundeswehr stehen könnten.“ Dieser Anstoß sei auch für den Standort Hagenow gegeben worden. Derzeit laufe der entsprechende „Meinungsbildungsprozeß“ vor Ort noch. Bei der Bundeswehr in Mecklenburg-Vorpommern ist man jedoch geneigt, am Namen festzuhalten. Ernst Moritz Arndt habe sich während der preußischen Reformen verdient gemacht. Auf ihn sei unter anderem der heutige Leitgedanke des „Staatsbürgers in Uniform“ zurückzuführen. Deshalb gehe man davon aus, daß die derzeitige Benennung der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne im Einklang mit dem Traditionserlaß stehe und nicht zu beanstanden sei. AfD-Fraktionschef Leif-Erik Holm kritisierte, damit werde „die politisch korrekte Bilderstürmerei auf die Spitze“ getrieben. (krk)