© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/17 / 28. Juli / 04. August 2017

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Geist der Freiheit“, JF 30/17

Von der Leyen mit Latein am Ende

Von der Leyen hat in größter Naivität die Wirkung des lateinischen Spruches „Calumniare audacter, semper aliquid haeret“ (Verleumde kühn, etwas bleibt immer hängen) unterschätzt und mit ihren Aktionen eine Vertrauenskrise unter den Soldaten und den Verantwortlichen der Bundeswehr heraufbeschworen, weil diese nicht zulassen, daß „etwas hängenbleibt“ an ungerechtfertigten Vorwürfen, die wie „Verleumdungen“ wirken.

Dieter Rakete, Hamburg






Zu: „Sie fühlen sich sicher“ von Werner J. Patzelt, JF 30/17

Sicher ist sicher, ab in die Südsee

Ist es nicht eigenartig, daß unsere uniformierten Staatsbürger den Staatsgästen den Rücken zuwenden müssen, um dabei ihre Waffen und Schilde gegen die eigene Bevölkerung zu richten – gegen jene, die im September eine hohe Wahlbeteiligung sichern sollen? Verletzte, brennende Autos, geplünderte Geschäfte sind ebenso vorhersehbar wie von den Betroffenen nicht versicherbar. Warum „G20“ nicht auf Helgoland feiern? An der Sicherung des Inselfriedens mit Kriegsschiffen, Flugzeugträgern, U-Booten und Hubschraubern dürften Geladene je nach Demonstrationsbedürfnis teilhaben. Sollte der Vorschlag zu martialisch erscheinen, wie wäre es mit einer Insel in der Südsee? Als Friedensgeste könnte sie von den Verursachern zunächst dekontaminiert werden und anschließend als Kulturerbe fungieren. Für diesmal ist es zu spät, aber es gibt immer ein nächstes Mal.

Wolfgang J. Reitinger, Augsburg




Freiheit für linke Gewalttäter

Mit Spannung habe ich die neueste Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT mit ihren Beiträgen über die linke Gewalt gelesen, aber leider nichts darüber, was nach dem G20-Gipfel in Hamburg mit den festgesetzten vermummten Gewalttätern aus der autonomen Szene geschah oder geschieht. Gewalttäter, die neben Raub, Plünderung, auch nicht vor Verletzung von Menschen zurückschreckten, ja selbst die Tötung dieser Menschen in Kauf nahmen. Mehr als 500 Einsatzkräfte wurden verletzt, da die Randalierer sich mit Pflastersteinen und schweren Gehwegplatten, Molotowcocktails, Katapulten, Eisenkügelchen und -krampen bewaffneten und diese Gegenstände nicht nur auf der Straße gegen die Polizeikräfte verwendeten, sondern diese Waffen auch hinauf auf die Hausdächer brachten, um die Polizisten in besonders heimtückischer Weise zu treffen. 

Aus berufenem Munde ist zu erfahren, daß schon kurz nach der Festsetzung Verdächtiger diese sämtlich nach richterlicher Anordnung wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Auf Nachfrage, warum das erfolgte, erfuhr ich, daß angeblich formale Fehler in der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Justiz aufgetreten seien, die zur Freilassung sämtlicher Tatverdächtiger geführt haben sollen. Somit sind sämtliche Täter auf freiem Fuß! Monate vor dem Gipfel wurden in Hamburg für Millionen Euro von Steuergeldern private Gebäude angemietet und umgebaut, um Gefangenenzellen einzubauen. Dort wurden zugleich Räumlichkeiten geschaffen für Anklage, Verteidigung und richterliches Urteil, also Platz für Anwälte, Staatsanwälte, Richter und das dazugehörige Personal, die letztendlich wegen formaler Fehler überhaupt nicht gebraucht wurden.

Mit Entsetzen erfüllt mich die Tatsache, daß Chaoten von der linken Szene und deren Anwälte den Spieß umdrehen und mehr als hundert Polizisten vor den Gerichten verklagt werden wegen angeblicher Rechtsbrüche. Die Verteidigung der hier nun angeklagten Polizisten übernimmt nicht der Staat für seine im Dienst bedrohten Beamten, sondern diese müssen sich auf eigene Kosten über ihre private Rechtsschutzversicherung vertreten lassen oder durch die Polizeigewerkschaften, sofern diese Beamten einer der Gewerkschaften angehören.

Wighard Kummerfeldt, 

Norderstedt




Die Macht der Dummheit

Kurt Schumacher nannte Kommunisten „rotlackierte Nazis“. In Remarques „Der Funke Leben“ heißt es: „Er wußte, daß eine Diskussion mit einem Kommunisten genauso sinnlos war wie mit einem Nazi.“ Eine Erklärung hierzu lieferte der Dramaturg, Schriftsteller und Diplomat Eugen Gürster in seinem Buch „Die Macht der Dummheit“: „Mit einem totalen Ziel ist man für jede Dummheit aufgeschlossen.“

Dr. Hartmut Heinlein, Eschershausen




Mit zweierlei Maß gemessen

Obwohl die Einsatzplanung der Polizei im Vorfeld auf das Szenario beim G20-Gipfel hingewiesen hatte und mit 20.000 Mann gut aufgestellt schien, wurden die Beamten in einen Einsatz geschickt, wie sie ihn vorher noch nicht erlebt hatten. So traf die Polizei auf Verbrecher aus dem linksextremen Spektrum, die mit Haß auf die Gesellschaft und deren Ordnungshüter extra nach Hamburg kamen. Seit Jahren wird diese linksradikale Gruppierung von Politik und Medien verharmlost als „Schwarzer Block“,  „Antifa“ oder „Aktivisten“, und von Links, von Grün und von der SPD werden sie mit überdurchschnittlichen Mitteln „gefüttert“, das alles unter dem Namen „Kampf gegen Rechts“. 

Wenn in Deutschland die Identitäre Bewegung völlig friedlich eine ihrer jungen frischen Aktionen durchführt, geht ein Aufschrei durch die Medien und man spricht von Rechtsextremisten. Die linke grüne Politik ruft nach dem Verfassungsschutz und tut so, als sei die Demokratie in Gefahr. Es wird mit zweierlei Maß gemessen und der Justizminister, der eigentlich in Hamburg das Ausmaß der Zerstörung durch die von ihm geförderte „Garde gegen Rechts“ in Augenschein nehmen sollte, prostet lieber den Lesben und Schwulen in Köln auf dem Christopher Street Day zu. 

Was für mich aber nicht zu begreifen ist, ist, daß die Justiz, die ebenfalls im linksgrünen Sektor zu Hause ist, diesen Verbrechern nicht die Grenzen in einer Demokratie aufzeigt. Der Kampf gegen Links muß endlich organisiert werden und in der Breite der Bevölkerung ankommen, damit den Ethnomasochisten gezeigt wird, wer Herr im Hause Deutschland ist.

Ekkehart Stark, Kriebstein






Zum Bild der Woche: „Fähnchen im Wind“, JF 30/17

Gottesbeweis durch LGBTI-Lobby

Die neue Beflaggungsordnung der Dienstgebäude mit sogenannten Regenbogenfahnen anläßlich des CSD in Berlin ist für Christen sehr ambivalent. Der Regenbogen ist nach dem Zeugnis der Bibel das Zeichen des Noachitischen Bundes, den Gott nach der Sintflut mit Noah und damit mit der Menschheit schloß (1. Mose 9,13-17). Gott garantiert mit diesem Zeichen die Erhaltung der Welt. Da der Mensch abgrundtief verdorben (1. Mose 6,5; 8,21) ist, stellt dieser Bund, der allen Menschen gilt, eine Notverordnung für die gefallene Welt dar. Daran soll der Regenbogen erinnern. In der Erklärung des zweiten Gebotes (man soll den Namen Gottes nicht unnützlich führen) im großen Katechismus warnt Martin Luther davor, die Werke Gottes anders zu deuten als zu Gottes Ehre. 

Der derzeitige Gebrauch des göttlichen Zeichens für gesellschaftspolitische Zwecke wirft die Frage auf, ob sich mit der Verwendung dieses biblischen Zeichens nicht gar so etwas wie die „Rache des Papstes“ wiederholt – so stand das Lichtkreuz auf der Kugel des Berliner Fernsehturms der Bedeutung des symbolträchtigen DDR-Fernsehturms diametral entgegen. Dementsprechend ist das Hissen der Regenbogenfahne für Christen ein schöner Hinweis auf die Zusagen Gottes im Noachitischen Bund: nichts anderes! Er wird die Welt bis zum jüngsten Tag erhalten – allem Unfug der Menschen zum Trotz. Es ist und bleibt das Zeichen seines Bundes. Nehmen wir es als das, was es ist ohne Umdeutung.

Ulrich Kronenberg, Speyer






Zu: „Der patriotische Quälgeist“ von Eberhard Straub, JF 30/17

Recht und Freiheit als Religion

Daß Eberhard Straub Denken und Fühlen Thomas Dehlers zu dessen fünfzigstem Todestag so grandios darzustellen vermochte, überrascht nicht bei einem Historiker und Publizisten, dem es so oft um das Wesen der Würde geht. Auch für Dehler war die Würde des Menschen sein ein und alles. Recht und Freiheit waren deshalb von einer geradezu religiösen Bedeutung für ihn, weil er sie als Voraussetzung und als Verteidigungsbastion für die Würde des Menschen sah. In ihm, schrieb einst Walter Scheel, brannte ein Feuer, das ihm auch selbst Brandwunden zufügte. Für die Freiheit selbst zu brennen, dazu war Dehler unter Schmerzen bereit. Zustimmung, Ämter und Titel (und im NS-Deutschland auch die Unversehrtheit) bedeuteten ihm wenig bis nichts. Daß der heutige Vorsitzende der FDP dieser Tage der Parteizentrale den Namen Thomas-Dehler-Haus nahm, sagt mehr aus, als ihm lieb sein kann. Mit einem Goethewort möchte man sagen : „Ja rüttelt nur an euren Ketten, der Mann ist euch zu groß.“ Und was die Sache betrifft, die wird man mit einer Namensstreichung nicht los. Nämlich Dehlers Überzeugung, daß die Volksherrschaft ein Volk braucht und dieses ein einigendes kulturelles Band.

Manfred Brunner, München






Zu: „Bekenntnis zur Verständigung der Völker“ von Hans Fenske, JF 29/17

Unheilvolle Verkettungen

Die JF eröffnet ihren Lesern dank dieses hervorragenden Artikels die große Chance, die unheilvollen Verkettungen des 20. Jahrhunderts als Ganzes zu verstehen und sich der Frage zu stellen, warum denn dieses Jahrhundert nicht mit dem Ende des Ersten Weltkrieges zur Ruhe kommen konnte. Die diversen Friedensangebote der Mittelmächte beziehungsweise deren schroffe Ablehnung durch die Ententemächte, die Fenske schildert, hatten bekanntlich „Folgen wie aus des Teufels eigener Hand“, so der US-amerikanische Historiker und Diplomat George Kennan.

Der eigentliche Zerstörer des 20. Jahrhunderts – ab Mitte des Ersten Weltkrieges – ist US-Präsident Woodrow Wilson. In Wirklichkeit waren er und seine politischen Eliten zur Neutralität unfähig, da sie die Entente massiv mit Krediten, Waffen und Lebensmitteln unterstützt und ihr vielfach signalisiert hatten, daß sie früher oder später in den Krieg eintreten würden. Als Wilson dann unter dem Vorwand des U-Bootkrieges tatsächlich eintrat, tat er dies ohne jegliche Vorbedingung gegenüber seinen Verbündeten. In der Folge schlug mit dem Versailler Vertrag nicht die Stunde Jesu, also des Friedens, sondern die Stunde des Barrabas, so der damals bekannte Zeitgenosse Guglielmo Ferrero. In den zwanziger Jahren bis Ende 1932 und sogar ein wenig darüber hinaus war Deutschland Objekt, keineswegs verursachendes Subjekt. Würden die Deutschen es doch endlich begreifen, dann wünschten sich nicht so viele, sich lieber abzuschaffen.

Claus-Dieter Trommer, Kaiserslautern




Dialektischer Sieg über Paris

Der Erste Weltkrieg konnte nicht anders enden als mit dem Diktat von Versailles. Dieses ist nicht so sehr eine Unterwerfung Deutschlands, als vielmehr eine Kapitulation Frankreichs. Mit dem Spruch „Le Boche payera tout“ anerkannten die Franzosen, daß sie keine Chance gegen die Wirtschaftsmacht Deutschland haben.Michael Ellwanger, Hof/Saale






Zu: „Der mühsame Weg zum grünen Abitur“ von Bernd Rademacher, JF 29/17

Noch keine Geschlechterparität

Wir sind weit vom „beinahe ausgeglichenen Geschlechterverhältnis in der Jägerschaft“ entfernt. Die Zahlen (zumindest für Süddeutschland) reichen von fünf bis dreißig Prozent. Ich selbst trat bei einer Jägerversammlung in ein Fettnäpfchen mit der Bemerkung, manche Frauen, besonders bei Auslandsjagden, hätten noch nie ein Stück aufgebrochen, da sie immer einen Kavalier oder dienstbaren Geist fänden, der das für sie besorge. Darauf eine der Anwesenden: „Ich auch nicht.“

Eberhard Koenig, Baiern






Zu: „In Windeseile durchgepeitscht“ von Birgit Kelle, JF 28/17

Bald vergeht die Feierlaune

Die Protagonisten der unchristlichen Forderung „Ehe für alle“, allen voran die Grünen, dürfen sich noch einmal feiern, denn die ursprünglichen Themen sind ihnen verlorengegangen.

Heinz Brückner, Hamburg






Zu: „Streichholz und Benzinkanister“ von Christian Vollradt, JF 27/17

Rechtsradikaler Reichstag

Dem AfD-Politiker André Poggenburg wird vorgeworfen, er habe die Aussage „Deutschland den Deutschen“ gemacht. Dies wurde als Zeichen bösester rechtsradikaler Gesinnung angeprangert. Aber weshalb soll das nach zwei verlorenen Kriegen auf einem Schulglobus kaum mehr findbare kleine Ländchen Deutschland nicht dem deutschen Volk gehören? Es hat doch seit über 1.000 Jahren den Deutschen gehört. Und wenn man vor 200, vor 100 oder selbst vor 30 Jahren die Frage gestellt hätte „wem gehört dieses Land“, dann wäre die Antwort gekommen: „selbstverständlich den Deutschen“. Auch am Fries des Reichstagsgebäudes in Berlin steht es so geschrieben: „Dem deutschen Volke“. Und wenn unser Land vor 30 Jahren noch den Deutschen gehört hat; seit wann gehört es ihnen dann nicht mehr? Wurde es uns weggenommen, wurde es verkauft oder verschenkt und von wem und an wen, und wem gehört es jetzt?

Hier wird erneut deutlich, wie das Kartell linker Politik mit den linken Einflußmedien die Meinungsfreiheit einschränkt. Es dauert nicht mehr lange, bis dieses Kartell, im Haß auf jede nationale Regung, auch das Bekenntnis „Ich bin Deutscher“ auf den Index setzt. Dann darf man sich in diesem, unserem Lande nur „Europäer“ oder „Angehöriger der schon länger hier Lebenden“ nennen.

Gerold Bitrich, Heilbronn